- Ausgabe: Nachdr. zum 450. Gr?ndungsjubil?um der Marienbibliothek zu Halle / hrsg. und mit einem Nachw. vers. von Heinrich L. Nickel. Hrsg. in Zusammenarbeit mit dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V.
- Umfang/Format: 304 Seiten : Illustrationen ; 20 cm
- Einbandart und Originalverkaufspreis: fester Pappeinband : EUR 15.80 3-932863-44-5 fester Pappeinband : EUR 15.80
- Sachgebiet: Bildende Kunst ; 02 Schrift, Buch, Bibliothek, Information und Dokumentation ; 12 Christliche Religion
Das Hallesche Heiltum, die Sammlung von Reliquien und Kleinodien in der Stiftskirche zu Halle, wurde von dem Magdeburger Erzbischof Ernst von Sachsen (1476-1513) begründet und durch Kardinal Albrecht von Brandenburg (1513-1545) zu einem der reichsten Kirchenschätze des Heiligen Römischen Reiches erweitert. Albrecht, Bruder des brandenburgischen Kurfürsten Joachim I., war gleichzeitig Erzbischof von Magdeburg und Mainz und damit höchster deutscher Kirchenfürst. Halle wählte er zu seiner Lieblingsresidenz. 1520 ließ Albrecht das Hallesche Heiltumbuch drucken, um damit für die jährlich vorgesehene Zeigung der Reliquiare und den damit verbundenen Ablaß zu werben. Der Kampf des Reformators Martin Luther gegen den Ablaßhandel zielte zunehmend auf Kardinal Albrecht und das Heiltum, das er den Abgott in Halle nannte. Der Briefwechsel zwischen Luther und dem Kardinal zeugt von der unerbittlichen Härte der Auseinandersetzung. 1541 erfaßte die Reformation auch Halle. Der Kardinal mußte sich verbittert nach Mainz zurückziehen. Der Heiltumschatz ging — bis auf wenige Ausnahmen — verloren.
„Das Vortzeichnus und zceigung der hochlobwirdigen heiligthumbs der Stifftkirchen der heiligen Sanct Moritz und Marien Magdalenen zu Halle" — kurz: das Hallesche Heiltumbuch, ausgestattet mit 237 Holzschnitten und einem Kupferstichporträt Kardinal Albrechts von Albrecht Dürer, ist ein einzigartiges Zeugnis altkirchlicher Reliquienverehrung, fürstlicher Prunkliebe und reformatorischen Glaubenseifers an der Schwelle zur Neuzeit. Von dem Buch haben sich nur wenige vollständige Exemplare erhalten. Es erscheint nun erstmalig in einem originalgetreuen Nachdruck. In dem ausführlichen Nachwort umreißt der Kunsthistoriker Dr. Heinrich L. Nickel, em. Professor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das kultur-, religions- und kunstgeschichtliche Umfeld dieses frühen Druckwerkes.