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Art.Nr.: B00066871

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MERKBLATT Stahl

193, geradläufige Treppen

Impressum:
Gesamtbearbeitung, Zeichnungen, Layout:
Prof. Dipl.-Ing. Klaus Pracht, Architekt BDA;
Redaktion, Texte:
Dipl.-Ing. Klaus Idelberger, in Stahlberatungsstelle, Postfach 1611, Kasernenstraße 36, 4000 Düsseldorf, Ruf (0211) 8 29-3 76 Druck:
Krupp Grafische Anstalt, Essen
Inhalts-Kurzfassung
Dieses Merkblatt informiert über die beispielhafte und wirtschaftliche Verwendung von Stahl im Treppenbau. Es zeigt Treppen mit geraden Läufen, wenn auch mit unterschiedlichen Laufanordnungen. Die Beiträge sind nach Typen geordnet, um gleichzeitig einen Überblick über verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten zu geben. Bei den einzelnen Typen variiert die Zahl der Beispiele entsprechend ihrer Verbreitung. Die Wangentreppen dominieren. Ihnen folgen die zwei- und einholmigen Treppen. Sonderkonstruktionen haben frei auskragende oder aufgehängte Stufenbefestigungen.
Der weiteren Unterrichtung dient eine Zusammenstellung gesetzlieher Bestimmungen sowie ein ausführlicher Literaturnachweis am Schluß des Merkblattes.
Treppen zerteilen schräge Steigungen in gestaffelte waagerechte Auftritte, ergeben dadurch bequeme Verkehrswege zwischen Geschossen, sind als Fluchtwege im Brandfalle in ausreichender Nähe und Zahl eine gesetzliche Bauvorschrift für öffentliche Gebäude. — Mehr als andere Bauteile lassen Treppen ihre Zweckbestimmung in der Formgebung erkennen: Treppen laden ein, hinauf-und herabzusteigen, bedächtig oder hastig, geradläufig oder mit Drehung und Schwung. Diese Symbolkraft reizt Architekten und Bauingenieure zu immer neuen Gestaltungsversuchen und fesselt Bauherren.
1. GERADLÄUFIGE Treppen sind REGEL-BAUFORM wegen der meist rechtwinkligen Baukörperteilungen und Grundstücksgrenzen der menschlichen Siedlungsformen. Eine ZWEILÄUFIGE Ausführung mit nur einem Zwischenpodest je Geschoß herrseht vor wegen ihrer Bequemlichkeit und gemäß Landes-Bauordnungen der BR Deutschland.
Unter vielen TYPEN
•    dominieren Zweiwangentreppen mit ihren zwischengespannten Stufen,
•    gefolgt von Zweiholmtreppen mit ihren aufgesattelten Stufen oder
O    den artverwandten Einholmtreppen mit aufgespannten Stufen.
O    Selten sind Krag- und Hängetreppen mit frei auskragenden; aufgehängten Stufen.
2. SPINDEL-Treppen sind eine SONDER-BAUFORM mittlerer Häufigkeit vorwiegend in Einfamilienhäusern, denn sie sparen Einbauraum, Grundfläche und Baukosten. Zwischenpodeste und Setzstufen pflegen zu fehlen. Spindeltreppen entwickeln sich zuweilen direkt aus Wohnzimmern oder aus Vorhallen als Zugang zum Keller- oder Obergeschoß und Dachraum.
Mittelalterliche Spindeltreppen in Burgen und Kirchtürmen sind unbequem zu besteigen, weil die Setzstufen (senkrechte Gegenstufen) die Fußspitze zurückhalten und ein volles Auftreten des Fußes verhindern. Zeitgemäße Treppen in Schraubenlinienform lassen sich angenehm begehen, weil unter Fortfall von Setzstufen die dünnen Trittstufen ein Durchtreten und dadurch ein Aufsetzen des ganzen Fußes erlauben.
3. WENDEL-Treppen sind eine SELTENHEIT in der Vielzahl der Bauten, verleihen aber gerade darum einem Bau jene gewisse Exklusivität, die für industrielle und kulturelle Repräsentationsbauten oft gewünscht wird. Zwischenpodeste fehlen meist, Setzstufen häufig. — Treppen mit gewendelten Stufen im Zuge sonst gerader Läufe sind unzulässig als notwendige Treppen in Hochhäusern gemäß Bauordnung (z. B. BauO NRW § 38 [5]).
Für diese Treppen in Sehraubenlinienform gilt das bezüglich der geradläufigen Treppen oben Gesagte hinsichtlich der TYPENGLIEDERUNG nach
•    Zweiwangentreppen
•    Zweiholmtreppen
O    Einholmtreppen
O    Krag- und Hängetreppen
Kragtreppen, von einseitigen Holmen frei auskragend, stellen eine äußerst anziehende Übergangsform zu aufgehängten Treppen dar.
4. AUSSEN-Treppen und INDUSTRIE-Treppen sind als SONDERBAUFORMEN von den Vorschriften der Bauordnungen, den Voreingenommenheiten der Bauherren und Vorstellungen der Auftraggeber weniger belastet als Innentreppen und gewähren daher der Fantasie mehr freien Raum. Ingenieurmäßig knapp formuliert, offenbaren Außen- und Industrietreppen ihre feingliedrigen Details, ohne daß Brandsehutz-Umhüllungen das Erscheinungsbild vergröbern. Als Gestaltungselement hohen Ranges können Außentreppen die Einförmigkeit strenggerasterter Gebäudefassaden oder langgestreekter Hallenfronten auflockern.
Unter diesen Treppen findet man alle vorbeschriebenen TYPEN geradliniger und schraubenförmiger Art, darüber hinaus auch steile Treppenleitern und Leitertreppen.
5. Treppen-GELÄNDER sichern und erleichtern das Begehen von Rampen, Treppen, Stiegen und Treppenleitern, von Läufen, Podesten, Umgängen und Galerien. — Die Geländer verdeutlichen Funktion und Idee der Treppe. Handläufe, Stützen und Füllungen haben über ihre praktische Aufgabe hinaus größte formale Bedeutung für Aussehen und Wirkung von Treppenanlagen. Weitgehend von technischen Bindungen frei, lassen Geländer weiten Spielraum zur Gestaltung. So spiegelt das Geländer den Zeitgeschmack am stärksten.
Die VARIANTEN sowohl der Befestigung als auch der Anordnung von Handläufen und Geländerstützen werden wohl nie erschöpft werden. Die Geländergestaltung bleibt dem Ideenreichtum des Entwerfers und der Fantasie der Ausführenden sowie dem Zeitgeschmack und -empfinden überlassen. Die durch Konstruktionsgegebenheiten und Werkstoffeigenschaften gezogenen Grenzen werden immer mehr erweitert. Zu den bewährten, nie außer Kurs geratenden Baustoffen gehört eindeutig der Stahl mit seinen hohen Qualitäten wie Zug-, Druck- und Biegefestigkeit, Formsteife, Elastizität und Zähigkeit.
Für einen schöpferischen Entwerfer sind Treppen und Geländer selbstverständlich eine Einheit, eine unlösbare Teilganzheit eines Hauses oder Gebäudes, über die sich nur in ihrem Zusammenhang sprechen läßt.
 

Heft.

gutes Exemplar, ordentlich,gelocht

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