TITELGESCHICHTE
Die Erinnerungen des Muhammad Ali 86 SPIEGEL-GESPRÄCH
Mit Katharina Focke über die Kosten-
explosion im Gesundbeitswesen 36
DEUTSCHLAND
Leber
Die Berichte des Botschafters Sole 23
Atomgeschäft
Deutsche verhandeln mit Südafrika 25
Affären
Karl Carstens und die illegalen
Waffengeschäfte des BND 27
Satire
Daniel Doppler über das Geheimtreffen
Strauß-Kohl 28
Verfassungsrichter
Gesetzesverstoß hei der Wahl des
Vizepräsidenten 30
Umweltschutz
CDU-MdB Gruhl über das Versagen
der Politiker 31
Maihofers Pläne zur Abfallbeseitigung 49
Krankenkassen
Beitragsexplosion alarmiert Sozialpolitiker 32
Pfarrer
Seelsorger oder Sympathisanten? 50
Kriminalität
Im Urlaub wird mehr geklaut 52
Verbrechen
Ein Pferd war die Mordwaffe 76
Bundeswehr
Gestörtes Verhältnis zur Gesellschaft 78
NS-Verbrechen
Ehemaliger SS-Arzt wegen Menschenversuchen vor Gericht
WIRTSCHAFT
Industrie
Stabl-Kombinate in roten Zahlen 28
Konkurse
SPIEGEL-Report über die Tricks
hei der Pleite 57
Automobile
Diesel-Minis von VW 72
Luftfahrt
Sowjet-Pech mit West-Exporten 74
Saudi-Arabien
Jamanis Strategie der Macht 124
Italien
Unternehmer beherrschen den
Zeitungsmarkt 146
AUSLAND
Sowjet-Union
Streit bei Giscards Besuch in Moskau 109
Island
Der dritte Kabeljaukrieg gegen Bonn 112
Portugal
Autoritätskrise in der Armee 115
Verbrechen
Die Ermordung der vier deutschen
Seeoffiziere in der Karibik 118
4
DEUTSCHLAND
Deutsche Atomgeschäfte mit Südafrika Seite 25
Die Annahme, Bonn verhelfe Südafrika zur "Atombombe", so beteuerte die Bundesregierung, sei "absurd". Südafrika versucht unterdessen, mit deutscher Hilfe eine Uran-Anreicherungsanlage zu entwickeln, aus deren Produkten sich freilich auch Sprengmaterial herstellen ließe.
Panne bei der Richter-Wahl Seite 30
Justizpolitischer Eklat in Bonn: Die Wahl des Sozialdemokraten Wolfgang Zeidler zum Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts ist offenkundig ungültig. Die Wahlmänner des Bundestages haben übersehen, daß Zeidler früher schon einmal Verfassungsrichter war und deshalb nicht erneut gewählt werden durfte.
Das System wird unsozial Seiten 32. 36
"Das paßt uns gar nicht", meinte ein SPD-Sozialpolitiker, als die Barmer
Ersatzkasse kräftige Beitragserhöhungen ankündigte. Ein gewaltiger
Kostenschub, den der Gesetzgeber, die Ärzte, Patienten und die Kassen selbst auslösten, fordert Tribut. Jetzt soll gespart werden (Seite 32). Zu Reformwillen bekannte sich Gesundheitsministerin Katharina Focke in einem SPIEGEL-Gespräch: Gesundheitspolitik, die es auf eine Verweigerung der Ärzte anlegt, sei „ohne Augenmaß" (S. 36).
AUSLAND
Giscard in Moskau: Streit Seite 109
Frankreichs Handel mit der Sowjet-Union erreicht nur ein Drittel des bundesdeutschen, Frankreichs Innenminister hat Dauerstreit mit der KP. und nun verlangt Staatschef Giscard d'Estaing im Kreml auch noch ideologische Koexistenz. Das war Breschnew zuviel.
Die kämpferischen Christen im Libanon Seite 130
In sechs Monaten starben im libanesischen Bürgerkrieg 6000 Menschen umgerechnet auf die Drei-MillionenBevölkerung des Landes siebenmal soviel, wie Amerika insgesamt in Vietnam verlor. Die Sachschäden erreichten sechs Millionen Mark. Das orientalische Modell für friedliche Koexistenz der Religionen und Volksgruppen zerbrach in Blut und Feuer. Die libanesischen Christen verteidigen ihre Vorherrschaft gegen eine sich emanzipierende Moslem-Mehrheit. Ihr Credo: °Wir lassen uns nicht ins Meer treiben.'
Spanien
Uneinige Franco-Freunde 120
Kambodscha
Was wird aus Sihanouk? 122
China
Militärs bereiten sich auf
sowjetischen Einmarsch vor 126
Libanon
SPIEGEL-Report über die libanesischen
Christen im Bürgerkrieg 130
SPIEGEL-Interview mit dem libanesischen
Christenführer Pierre Gemayel 136
Frankreich
Roter Richter gegen Arbeitsunfälle 144
Indien
Regierung will Alkohol verbieten 148
Australien
Streit um die Kokos-Inseln 150
• SERIE
Der Tod des chilenisehen Präsidenten
Allende 154
Heiner Müller über Sergio Stuparichs Roman: _Wer uns nicht kennt. kennt
Chile nicht" 166
SPORT
Turnen
Selbstmordversuch und Abtreibung
auf der Sportschule 172
Reiten
Attacke gegen Olympiakandidat
Paul Schockemöhle 174
KULTUR
Theater
Der Streit um eine abgesetzte
..Dreigroschenoper" 178
Kunstmarkt
Sparer und Banken investieren in Bilder 180 Bücher
Enzensberger über Heller:
„Was geschah mit Slocum?" 185
Tourismus
Abenteuer-Urlaub auf dem Yukon 188
Industrie-Denkmäler
Das proletarische Zeitalter wird entdeckt 194 Medizin
Zu viele Operationen an westdeutschen
Kliniken 198
Frauen
Vergewaltigung als
Herrschaftsinstrument? 200
Literaturbetrieb
Marie-Luise Scherer über die Buchmesse 203 Fernsehen
„Künstlerstammtisch": PR-Markt
der Eitelkeiten 206
K U LTU R
Theater — Streit um Brecht Seite 178
In Köln wird immer noch erbittert darüber gestritten, ob Brechts Erben mit Recht die Absetzung der Heyme-Inszenierung der „Dreigroschenoper" erzwungen haben. Grund der Querelen: Kölns Schauspieldirektor hatte das Personal des Bürger- und Gangster-Spektakels neu gedeutet und dabei aus dem Bettler-König Peachum nach Ansicht von Kritikern und beleidigten Theaterbesuchern eine antisemitische „Stürmer-Karikatur" (Heyme: „So haben die Nazis die Juden gesehen") gemacht.
Tourismus: Abenteuer Wildnis Seite 188
Wohin reisen die Deutschen, wenn Sonne, Sand und Sex sie langweilen? Sie fahren ins organisierte Wagnis, etwa mit dem Floß durch den Grand Canyon, zum Trekking nach Nepal — oder in den wilden Norden Kanadas: Dort trieb jetzt zwei Wochen lang eine Urlauber-Crew in Kanus den Yukon hinab.
Vergewaltigung, Waffe der Männer? Seite 200
Elf Frauen, alle Opfer von Vergewaltigungen, berichteten erstmals vor der Fernsehkamera über das Erlittene. Fast zur gleichen Zeit erscheint in den USA ein feministisches Grundsatzwerk zum selben Thema. Hauptthese: Vergewaltigung sei „ein politischer Akt" — eine Waffe im jahrhundertealten Unterdrückungskampf der Männer gegen die Frauen.
WIRTSCHAFT
Mit Stahl kein Geschäft zu machen Seite 28
Rund hundert Mark setzen die deutschen Hüttenwerke pro Tonne Stahl zu. Ein wilder Preis- und Konditionen-Kampf hat die Rentabilität der Branche verdorben, mangelnde Nachfrage die Halden erhöht. Stahlunternehmer Willy Korf schließt seinen Hamburger Betrieb für sechs Wochen.
1975: Rekordjahr der Pleiten Seite 57
Noch nie seit Kriegsende hatten Konkursrichter in Deutschland so viel zu tun wie 1975. Doch der Pleitenrekord gibt die wirtschaftliche Lage nur unvollkommen wieder. Die meisten Firmenzusammenbrüche werden nicht von Markt- und Konjunkturbewegungen verschuldet, sondern vom Management. Sind die Firmen pleite, gehen die kleinen Gläubiger meist leer aus, weil die Großen sich vorweg bedienen.