TITELGESCHICHTE
Katastrophenfilme aus Hollywood 120
Erich Fromm über Katastrophenfilme 122
Siegfried Kracauer über die
Katastrophenfilm-Welle 1940 124
DEUTSCHLAND
Außenpolitik
Krach mit Arabern. Polen und Griechen 19 Konjunktur
FDP fordert Steuergewinne für Verluste 21 Affäre Wagner
Wechsel platzten. Schecks waren
ungedeckt 12
Mitbestimmung
Liberale drohen 24
Berlin-Wahl
Hermann Schreiber über Berlins Regie-
renden Bürgermeister Klaus Schütz 25
BFD Die Partei. die aus dem
Nebel kam 28
Studenten
VDS steht vor der Pleite 36
Polizei
Psychologen nicht mehr gefragt 39
Mieten
Sozialwohnungen übersteigen Preisniveau
des freien Marktes 39
SPD
Kritik am ..Orientierungsrahmen '85" 44
Kriminalität
Privatpolizei spekuliert auf
Bürgerängste 52
Presse
SPIEGEL-Interview mit dem IG-Druck-Vorsitzenden Mahlein über den
Niedergang der SPD-Presse 64
218-Protest
Demonstrantinnen contra Polizei 66
WIRTSCHAFT
Krupp
Führungskrise in der Konzernspitze? 42
•
Japan-Handel
Japaner-Invasion auf Düsseldorf 55
Forschung
Aufwendungen der Industrie stagnieren 58 Möbelhandel
Für viele Händler bricht der Kampf
ums überleben aus 60
Benzin
Motorschäden durch bleiarmes Benzin? 68
DEUTSCHLAND
Der Traum von der Neutralität zerplatzt Seite 19
Willy Brandts Versprechen, die Deutschen wollten "ein Volk der guten Nachbarn" sein, erweist sich für die sozialliberale Bundesregierung unter Brandt-Nachfolger Helmut Schmidt immer häufiger als illusionär. Jüngste Beispiele: Krach mit Arabern wie Polen wegen der Entschädigung jüdischer NS-Opfer, Ärger mit den Griechen um die Bonner Waffenhilfe an die Türkei.
Das Abgründige in Leo Wagner Seite 22
Leo Wagner, enger Mitarbeiter von Franz Josef Strauß und bis Ende
Januar als Parlamentarischer Geschäftsführer der Unions-Fraktion ein-
flußreicher Oppositions-Manager in Bonn, führte jahrelang ein Doppelleben: tagsüber als pflichteifriger Abgeordneter, nachts als spendabler Champagner-Gast in rheinischen Animiervierteln. Aufwendiger Wandel und bislang ungeklärte Geschäfte trieben die Verbindlichkeiten des CSU-Mannes auf die schwindelnde Höhe von über eine Million Mark. Um den politischen Schaden des Wagner-Skandals für die Union möglichst klein zu halten, gaben die CSU-Oberen die Parole aus, bei ihrem Ex-Geschäftsführer liege vermutlich "eine echte Gehirnschädigung" vor.
Geldspender unbekannt Seite 28
Nebelhaft ist der Hintergrund einer Partei, die womöglich die Berliner Wahlen entscheidet. Sozial-, Christ- und Freidemokraten bangen um Verluste durch den „Bund Freies Deutschland", nach der Gründung belobigt von Strauß und Springer. Die Förderer halten sich zurück; woher beträchtliche Spenden kommen, ist unklar. Sicher ist, daß Berlin Testfeld sein soll — für eine vierte Partei bei der Bundestagswahl 1976.
AUSLAND
Der Kongreß setzt den Präsidenten matt Seite 72
Der Kongreß versucht, das wirtschaftspolitische Konzept der US-Regierung zunichte zu machen. Nach dem Repräsentantenhaus verordnete nun auch der Senat einen Aufschub für Fords Energieprogramm. Die Handlungsfreiheit des Präsidenten wird kleiner.
Watergate in der Atomindustrie? Seite 102
Kiloweise verschwand Plutonium in einem Werk in Oklahoma, die Laborantin Karen Silkwood und andere wurden radioaktiv verseucht. Als die Angestellte einen Reporter unterrichten wollte, verunglückte sie tödlich. Wurde ihr Wagen gewaltsam von der Straße gedrängt? Belastende Dokumente sind seither verschwunden.
Öl
Auch der Westen braucht hohe Preise 76
Luftfahrt
Schah von Persien will Pan Am
sanieren 99
AUSLAND
Präsident Ford
Konflikt mit dem Kongreß 72
Naher Osten
Vor israelisch-ägyptischem Abkommen? 74
Portugal
Die Militärs bleiben in der Politik 80
Tschechoslowakei
Smrkovskys Bericht von der
Intervention 1968 82
Österreich
Volkstumskampf in Kärntcn 94
Südkorea
Zunehmende Opposition gegen
Diktator Park 96
USA
Rätselhafter Tod einer Atom-Laborantin 102
SERIE
Das Freizeitverhalten der Deutschen 104
KULTUR
Abtreibung
Sabotage in Österreich 127
DDR-Philosophie
Verschärfte Abgrenzung 128
TV-Serie
Neuer ARD-Detektiv .,Columbo" 131
Fernsehen
Telefunken-Bildplatte kommt auf
den Markt 131
Zahnärzte
Streit um Kostenerstattung
bei Zahnersatz 133
Schriftsteller
Bölls Appell in Moskau 134
Unterhaltung
Gunter Gabriels politischer Fehltritt 135
KULTUR
Katastrophen-Welle im Kino Seite 120
Mit Spekulationen auf Ängste und Krisen erobert sich Hollywood sein Massenpublikum zurück — es verfilmt Katastrophen und Weltuntergänge. Spitzenreiter dieser Greuel-Mode: „Erdbeben" und .Flammendes Inferno". Der Sozialpsychologe Erich Fromm interpretiert die Destruktionswelle als ,,die Kreativität des Hoffnungslosen und Verkrüppelten- und ..Rache des ungelebten Lebens".
Erste Bildplatte fürs Heim Seite 131
Nach technischen Pannen, die den Start um ein Jahr verzögerten, kommt von Telefunken die erste Bildplatte samt Abspielgerät auf den Markt. Das System — Spieldauer je Platte: maximal zehn Minuten, Preis: bis zu 25 Mark — ist von vornherein durch Konkurrenz bedroht. Philips hat eine — allerdings frühestens 1976 marktfähige — Bildplatte mit LaserAbtastung entwickelt und versucht, andere Konzerne auf diese Norm einzuschwören. Das Programm auf den TED-Bildplatten reicht von Kultur, Cartoon und Fußball bis zu den altbekannten TV-Heroen.
WIRTSCHAFT
Krach bei Krupp Seite 42
In den Chefetagen des Krupp-Konzerns herrscht wieder einmal Hochspannung. Aufsichtsrats-Präsident Berthold Beitz und Vorstands-Vorsitzer Ernst Wolf Mommsen, beide gleichermaßen sensibel für Position und Publicity, haben zunehmend Schwierigkeiten miteinander. Obgleich Mommsens Vertrag noch bis Ende 1977 läuft, sucht Beitz bereits nach einem Nachfolger. Einen Korb fing er sich bereits ein.
Motorschäden durch Anti-Blei-Gesetz? Seite 68
Bonns Anti-Bleigesetz, dessen zweite Stufe am 1. Januar 1976 in Kraft treten wird, verwirrt Mineralölwirtsthaft und Autoindustrie. Während Esso letzte Woche behauptete, der neue, bleiarme Treibstoff sei fristgerecht lieferbar, gibt die Konkurrenz offen zu, den neuen Stoff nicht rechtzeitig raffinieren zu können. Ärger noch ist die Ratlosigkeit in der Autoindustrie: Etliche Firmen rechnen damit, daß selbst ihre neuen Modelle das umweltfreundliche Benzin nicht vertragen.
151: Kein Interesse an Preisverfall Seite 76
Die unerwartete Sparsamkeit der Energieverbraucher in den Industriestaaten kommt dem Ölkartell Opec ungelegen. Einzelne Länder des Nahen Ostens müssen ihre Förderung bereits scharf zurückfahren, um einen Preisverfall zu verhindern. Doch auch der Westen kann an einem scharfen Rückgang der Ölpreise kaum interessiert sein: Dann wären alle Programme zur Entwicklung von Ersatzenergien unwirtschaftlich.