- Umfang/Format: 226 Seiten ; 21 cm
- Einbandart und Originalverkaufspreis: kartoniert : EUR 12.00 (DE), EUR 12.40 (AT)
- Sachgebiet: Musik
In drei Studien eröffnen sich überraschende neue Einsichten in Carl Orffs Biographie. — Orff und Brecht, eine unvollendete Geschichte: Zwar hat Orff Brecht schon um 1930 vertont, und in der Theatertheorie gibt es viele Gemeinsamkeiten, aber zur Zusammenarbeit an einem Bühnenstück ist es, trotz Brechts heftigen Drängens, nicht gekommen. Fesselnd, zu verfolgen, wie sich zwei Theatergenies zugleich suchen und sich andererseits voneinander absetzen. — Die Leipziger Oper sollte in den vierziger Jahren zu einem Orff-Zentrum werden — die Kriegsereignisse verhinderten es. Immerhin kamen mehrere wegweisende Inszenierungen zustande — darunter die „Carmina Burana" in der szenischen Gestaltung der Altmeisterin des Ausdruckstanzes Mary Wigman. — Der Chemnitzer Komponist Paul Kurzbach war Schüler von Orff und bildete sich an seinem Stil. Sein Schaffensweg ist symptomatisch für die durch die Formalismus-Debatten geprägte Musikentwicklung in der DDR. — Die drei Studien unterbreiten nicht nur unbekanntes biographisches Material, sondern geben auch Einblick in die Zeitgeschichte: neue Ausdrucksmittel als Spiegel einer kritischen
Weltsicht in der Weimarer Republik, der Spagat zwischen Anpassung und
Auflehnung in der Nazizeit, der Ost-West-Konflikt im Kalten Krieg und sein Niederschlag im Musikleben.