- Ausgabe: 1. Auflage
- Umfang/Format: 180 Seiten; ; 20 cm
- Einbandart und Originalverkaufspreis: : M 7.40
- Sachgebiet: Schöne Literatur
Der Leipziger Schriftsteller Alfred Kumpf, bisher durch
aussagekräftige Gegen-
wartserzählungen und liebenswerte Alltagsbeobachtungen hervorgetreten, legt hiermit seine erste größere Prosaarbeit vor. Sie ist der Messestadt gewidmet und widerspiegelt auf eine sehr persönliche W eise das Spektrum des Messegeschehens, wie es sich vor einem Vermieter und seinen Gästen darstellt.
In der Wohnung des aus denz Sudetengebiet stammenden Lehrers Franz Hanke begegnen sich dessen Schulkamerad Hans Picak, heute als Geschäftsmann in Bayern vor allem deshalb erfolgreich, weil er das Heimatgefühl seiner ehemaligen Landsleute geschickt zu stimulieren weiß, und die Prager Puppenspielerin Spilerova, die trotz schweren persönlichen Leides die Vergangenheit bewältigt hat und in der Gegenwart bewußt für eine Zukunft in Frieden und Verständigung lebt.
Die Konfrontation mit den Messegästen, von Kumpf in schlichter Sprache mit großer Lebensechtheit und herzlichem Humor geschildert, bringt auch für Franz Hanke eine tieflotende Selbstprüfung mit sich. Aus der Erinnerung an das Damals wächst in ihm die Mitverantwortung für das Heute, die er durch diesen Messebesuch gerade auch als katholischer Staatsbürger bewußter wahrnehmen lernt.
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Bei allen Beteiligten vollzieht sich binnen weniger Tage ein mehr oder weniger bedeutsamer Klärungs- und Bildungsprozeß,der die mit dem Buchtitel angestrebte Analogie zum Leipziger . „Faust"-Zitat „. . und bildet seine Leute" gerechtfertigt erscheinen läßt.