TITELGESCHICHTE
Deutschlands Homosexuellc bleiben
trotz Rechtsreformen verfemt 46
Martin Dannecker/ Reimut Reiche:
„Nur als Kranke toleriert" 50
KOMMENTAR
Rudolf Augstein: Brandts und
Scheels bester Mann 21
DEUTSCHLAND
Ostpolitik
Will Ost-Berlin den Grundvertrag
unterlaufen'? 19
CDU/CSU
Strauß will Barzels Wiederwahl zum
Fraktionsvorsitzenden vcrhindcrn 20
Bundestag
Assistenten haben resigniert 23
Berlin
Polit-Taktiker Schütz taktiert falsch 26
Olympia-Massaker
Handelte der Einsatzstab richtig? 27
SPD
Intervicw mit dem SPD-Wirtschafts-
theoretiker Professor Zinn 30
Presse
Streit zwischcn Verlegern und
Journalisten 34
Interview mit dem SPD-Presserechller
Strelitz 38
DDR
Volksarmee igelt sich idcologisch ein 42
Radikale
Linker rcin, Rechter raus 44
DKP-Pfarrer
Einzelbehandlung empfohlen 65
Minister
Dohnanyi baut für eineinhalb Millioncn 67
DDR-Konten
Gericht sperrt Private DDR-Guthaben
im Westen 73
WIRTSCHAFT
Währung
Keine Chance für Europa-Floating 22
VW-Konzern
Bergauf mit Frontantrieb 34
Streik
Außertarifliche Lohnerhöhung für
Mannesmann-Hüttenwerker 68
•
Bildung
Hoechst bietet neuen Studienweg' 71
Streiks
Arbeitnehmer kämpfen gegen die
Regierung Heath 88
AUSLAND
USA
Nixon will die Presse gängeln 80
New York
Lindsay verzichtet 84
DEUTSCHLAND
Besondere Beziehungen Seite 19
Die Ostpolitik der sozialliberalen Koalition ist unerwartet ins Gerede gekommen. Bonner Ost-Analytiker vermuten, daß die DDR künftig mit allerlei Tricks die "besonderen Beziehungen" (Willy Brandt) zur Bundesrepublik stören will. Das Auswärtige Amt des Freidemokraten Scheel und das Kanzleramt des Sozialdemokraten Brandt sind uneins: Die einen wollen hart bleiben, die anderen eher flexibel taktieren.
Fürstenfeldbruck: Vier Geiseln zu retten? Seite 27
Massive Polizei-Fehler beim Olympia-Massaker auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck ergeben sich aus Recherchen der Münchner Staatsanwaltschaft: Hätte Polizeipräsident Manfred Schreiber es nicht versäumt, rechtzeitig die Information weiterzugeben, daß die Terroristen über acht und nicht — wie zuerst angenommen — nur über fünf Mann verfügten, wäre es ,.möglicherweise gelungen ... vier Geiseln zu retten".
Volksarmee: „Härte, Härte, Härte" Seite 42
Mehr Polit-Schulung und mehr „Härte, Härte, Härte" verlangt die DDR-Führung von ihrer „Volksarmee". Ursache: Nach den ersten Entspannungsfortschritten fragen sich immer mehr DDR-Armisten, ob weniger Waffengeklirr nicht eher besser wäre.
AUSLAND
Nixons Kampf gegen die Presse Seite 80
Amerikas Präsident will Amerikas Journalisten einschüchtern — „Tropfen für Tropfen für Tropfen, das macht sie fertig" (so ein Nixon-
Berater). Schon wurden Reporter eingesperrt, Verleger vor Gericht zitiert, weil sie sich weigern, die Namen ihrer Informanten preiszugeben.
London: Bomben und Streiks Seiten 87, 88
Führer der Irischen Republikanischen Armee (IRA) hatten die Bomben von London schon im Herbst 1972 in einem Interview mit dem SPIEGEL angekündigt (Seite 87). Während London unter dem "größten Knall seit dem Krieg" („The Times") erbebte, tickte bereits eine neue Zeitbombe, wenngleich anderer Art: Die Gewerkschaften rüsten zum Generalstreik (Seite 88); ein "Tag des nationalen Protests" soll zur größten Machtprobe mit der Regierung seit 1926 werden.
Rundfunk: Streit um Deutschlands Stimme Seite 105
Radio Moskau erspähte eine „Kloake der Kältesten Krieger", rechte Griechen machten „Nagetiere und Anarchisten" aus: Die Deutsche Welle. Bonns Auslands-Rundfunk, ist ins Gerede geraten. In 33 Sprachen wendet sich der Sender an die Welt -- unkontrolliert und unbeobachtet.
England
IRA-Bomben in London 87
Sudan
Guerillas in Bedrängnis 90
Chile
Zerbricht die Opposition? 91
Luftfahrt
Flugzeug-Kollision bei Nantes 94
Schweiz
Gerhard Mauz zum Urteil über
Edith Irving 98
Syrien
Glaubenskrieg um Verfassung 100
Portugal
Revolutionär narrt Polizei 100
Rundfunk
SPIEGEL-Report über die Deutsche
Welle 105
Schweden
Geldschmuggel-Urteil gegen
Schweizer Banker 118
SPORT
Turnierreiten
Olympia-Reiter werden Profis 121
Fußball
Rekordeinnahmc im Europacup 122
KULTUR
Musik
Avantgardist Franz Liszt 126
Film
„Harlis" — Liebe zu dritt 129
Theater
Dürrenmatt-Eklat in Zürich 131
Dorsts Hamsun-Stück 133
Rauschgift
Schlafmittel-Sucht in USA 135
Bücher
H. L. Arnold über Max von der Grün:
„Stellenweise Glatteis" 138
Besprechungen 140
Psychologie
„Groupthink" führt zu
Fehlentscheidungen 141
Automobile
Neues Zündsystem ohne Ärger 144
Pfeifenraucher
Teurer Rauch aus teuren Köpfen 146
Zeitschriften
„Jasmin" sucht neues Publikum 150
Quadrophonie
Der Kampf um die Norm 151
Neue Töne von Franz Liszt Seite 126
Sein ”Toben und Wüten" bei Hofe und in den Salons machte den Klaviervirtuosen und Komponisten, Modegecken und Schürzenjäger Franz Liszt (1811 bis 1886) zum Superstar des 19. Jahrhunderts, zum Stofflieferanten fürs Kino und für die Kurkapellmeister. Doch nun haben Forscher, Musiker und Plattenproduzenten unter dem Flitter seiner "Liebesträume" und unter dem Pomp
seiner „Ungarischen Rhapsodien" einen neuen. besseren Liszt
gefunden: Vor allem dem Spätwerk schreiben sie Neutöner-Qualitäten
al a Bartok und Schönberg zu.
Die Ära der Quadrophonie beginnt Seite 151
bisher war die neue Hör-Mode eine rein japanisch-amerikanische Angelegenheit, jetzt ziehen auch die deutschen Hersteller nach: In diesem jahr kommen, trotz immer noch anhaltenden Kampfes um das beste tech- sehe System, die ersten einheimischen Quadrogeräte auf den Markt.
WIRTSCHAFT
Währung: Europa hört nicht auf Bonn Seite 22
bonns Hoffnung auf einen europäischen Währungspakt erwies sich als trügerisch. Der von der Bundesrepublik und der EWG-Kommission entwickelte Plan, die Dollarkrise durch gemeinsame Freigabe aller EWG-Währungen gegenüber dem Dollar zu bekämpfen, hat angesichts :es Widerstandes von Franzosen, Engländern und Italienern keine
Chance. Experten rechneten am vergangenen Wochenende damit, daß einige EWG-Länder ihre Wechselkurse freigeben, andere nicht.
VW-Konzern: 1975 wieder ganz oben Seite 34
Der VW-Konzern, Westdeutschlands größtes Industrieunternehmen, hofft auf bessere Zeiten. Mit drei neuen Modellen und einer Reform des Top-Managements will VW-Chef Leiding den von seinem Vorgänger Lotz auf Grund gesetzten Auto-Trust wieder flott bekommen. Bereits 1975 will VW die Dividende mehr als verdoppeln. Vorher aber müssen die Wolfsburger noch einige Positionen bereinigen. Zum Beispiel hat die VWtochter SU Interrent wegen eines Computerfehlers jahrelang einen Teil ihrer Autos umsonst ausgeliehen. VW-Manager Prinz will die Firma jetzt verkaufen.
Statt Universität: Hoechster Modell Seite 71
Während neue Zulassungsbarrieren den Weg an die staatlichen Hochschulen verstellen, richten Privatunternehmen wie die Farbwerke
Hoechst eigene Ausbildungsstätten für Abiturienten ein. Das Hoechster Modell — ein Novum in der westdeutschen Bildungsgeschichte vereint die Ausbildung zum Industriekaufmann mit dem Fachhochschulstudium zum Betriebswirt.