TITELGESCHICHTE
Vietnam: Ein furchtbare, Frieden? 58
Amerikanische Odyssee im Dschungel 59
Chancen für das zerstörte Land 64
Aufstand einer Generation 66
KOMMENTAR
Pressestimmen 14
Rudolf Augstein: Lieber SPIEGEL-Leser 15 DEUTSCHLAND
Kabinett
Regierungserklärung war bis zuletzt
strittig 19
CDU
Barzel in Not 21)
FDP
Liberale suchen Kontakt zur Wirtschaft 23 SPD-Fraktion
Schlechte Aussichten für Partei-Linke 25
Regierungserklärung
Schwerpunkte des Programms bis 1977 26
Parteien
Linksstreit in Frankfurts SPD 31
DDR
SED sorgt sich um Abgrenzung 32
Kirche
Nuntius im Zwielicht 34
Umwelt
Müll auf dem Meer 38
Verkehr
TV-Kampagne gegen Kindertod 44
Krankenhäuser
Reform in kleiner Dosis 49
Prozesse
Gerhard Mauz über den ehemaligen
Sonderrichter Hoffmann 51
Verbrechen
Rätselraten über Mord-Motiv 53
Baader/Meinhof
Hungerstreik in der Zelle 54
Justlz
Tod in der U-Haft 55
WIRTSCHAFT
Löhne
•
Verärgerung über die neuen Stahl-
und Metalltarife 22
Autobahnsteuer
Finanznot im Verkehrsressort 24
Affären
Hamburger Staat beschenkte Spekulanten 36 Fernsehmarkt
AEG blockiert Japan-Farbfernseher 41
Unternehmen
Milch-, Fett- und Eierkontor beantragt Vergleich 46
Deprimierendes Urteil Seite 20
Was Freunde des CDU-Chefs längst ahnten — am nächsten Wochenende wird es zur Gewißheit: Rainer Barzel hat seiner Partei die letzte Wahl verloren. Gestützt auf vertrauliche Untersuchungen. wird die Union in einer Klausurtagung Gericht halten. Elisabeth Noelle-Neumann, die nach den Ursachen des Debakels forschte, schätzt, daß Barzel etwa vier Prozent Wählerstimmen gekostet hat. Auch seine Mannschaft habe versagt: Lösungen für Kernthemen etwa Ostpolitik oder Geldwertschwund seien von den sozialliberalen Konkurrenten glaubhafter vertreten worden. Das deprimierende Urteil schmerzt Barzel um so mehr, als sein Rivale Kohl zum Kampf um die Parteiführung rüstet.
SED in Sorge Seite 32
„Die gesamte Partei", sagt ein hoher SED-Funktionär, „macht sich Sorgen über das, was da an Ideologie mit 'rüberkommt." Um die DDR-Bürger gegen den anschwellenden Westler-Strom zu wappnen, hat die Einheitspartei in aller Eile Agitations-Kader mobilisiert.
Kampagne gegen den Verkehrstod Seite 44
Mit Verkehrskasper und Verkehrsfibeln läßt sich nicht verhindern, daß immer mehr Kinder auf der Straße sterben. Weil Kindern offenbar das Gefühl für die Gefahr fehlt, soll nun eine bundesweite Fernsehkampagne die Todesrate drücken — mit Lehrstücken für die Erwachsenen.
AU S LAN D
Vietnam: „Was sollen wir tun?" Seiten 58, 59, 64, 66
Noch kurz vor dem erwarteten Waffenstillstand wurde in Vietnam ver-
bissen gekämpft. Amerika. seit 1950 in den asiatischen Krieg verstrickt. schien endlich dem Rückzug nahe, der seine Niederlage vielleicht für den Augenblick, nicht aber auf Dauer tarnen kann. Für Vietnam könnte der Friede furchtbar werden, denn der Krieg löste keines der Probleme. „Vietnam — eine amerikanische Tragödie", meißelte eine Gemeinde im US-Staat Massachusetts in einen Stein vor ihrem Kriegerdenkmal.
Nixons Rückkehr zum Laissez-faire Seite 73
Nach 17 Monaten staatlicher Überwachung von Löhnen und Preisen will US-Präsident Nixon nun Amerikas Arbeiter und Bosse wieder gewähren lassen: Er verkündete das Ende der meisten Regierungskontrollen — zu früh, wie Kritiker meinen.
Zukunftsforschung
Frankreich 1985 stärkste Wirtschafts-
nation Europas? 74
AUSLAND
Dschibuti
Pompidou in Frankreichs letzter
Atrika-Kolonie 72
US-Wirtschaft
Mit neuem Boom Verzicht auf Lohn-
und Preiskontrollen 73
Kanada
Tierfreunde gegen Fallensteller 76
SERIE
Jugendkriminalität: Die Täter werden
immer jünger 78
SPIEGEL-Gespräch über Jugend-
kriminalität und ihre Ursachen 82
SPORT
Panafrikanische Spiele
Politik und Prestige in Afrikas Stadien 92
KULTUR
Fernsehen
West-Intendanten auf Ost-Trip 96
Religion
Neue Gnosis-Deutung 98
Kunstmarkt
Wiederkehr von Art Deco 99
Bücher
Walter Boehlich über Dolf Sternberger 100
Medizin
Megavitamine gegen Erkältungen und
Schizophrenie 104
Schriftsteller
Virginia-Woolf-Biographie 105
Filmkritik
Neu in Deutschland 107
Film
Schönherrs mißratener „Kain- 108
TV-Spiegel
Jörgen Pötschke: Zwist nach zwölf 109
Raumfahrt
Amerikanisches Himmelslabor vor dem
Start 110
Tourismus
Werben um farbige Reisende 11l
Herrenmode
Die Wiederkehr der ,.Fliege" 111
Fernsehen: Licht aus dem Osten? Seite 96
Immer häufiger, häufig auch heimlich, reisen Chefs von ARD und ZDF gen Osten: Sie kaufen Filme, planen Ko-Produktionen mit der DDR, sorgen sich um ständige Korrespondenten in Ost-Berlin oder vereinbaren, wie jüngst Holzamer in Moskau, „wechselseitigen Austausch von Programmen". Nach Gewaltverzicht und Grundvertrag geht der Eiserne Vorhang nun auch für das BRD-Fernsehen hoch.
Vitamine gegen Schnupfen Seite 104
Nun kommen Vitamine, wie schon einmal kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, wieder hoch in Mode. Amerikanische Untersuchungen stützen vorerst die Behauptung des Nobelpreisträgers Linus Pauling: Schnupfen verläuft milder, wenn ihm mit Vitamin C in hoher Dosis vorgebeugt wird. Zusätzlich, so heißt es, nützen Vitamine auch noch gegen Schizophrenie und Diabetes, Alkoholismus und Lernstörungen.
WIRTSCHAFT
Metall-Tarifabschluß: Vorbild für Staatsdiener Seite 22
Die jüngste Lohnerhöhung von durchschnittlich 8,5 Prozent hat die Metallarbeiter enttäuscht, für die Staatsdiener ist sie dagegen Maßstab für Einkommenssteigerungen, wie sie die öffentlichen Hände aus stabilitätspolitischen Gründen nicht zahlen wollen. Ungemach droht überdies von dem geplanten neuen Konjunkturzuschlag; IG-Metall-Vize Hans Mayr sieht für diesen Fall bereits „politische Unruhen" voraus.
Bauland-Skandal in Hamburg Seite 36
Kaum jemals zuvor offenbarte das bestehende Bodenrecht in Deutschland so unglaubwürdige Möglichkeiten wie jüngst in Hamburg: Der Hausrat-Händler und Pumpen-Fabrikant Prinz weigerte sich, der Stadtsanierung zu weichen und seinen Betrieb zu verlagern — zwei Jahre nach einem für den Staat kostspieligen Vergleich veräußerte er das Ersatz-Grundstück mit über sechsfachem Gewinn.
Schlägt französischer Fleiß die Deutschen? Seite 74
Der Grande Nation stehen große Zeiten bevor. „Frankreich wird in 13 Jahren das wirtschaftlich stärkste Land in Europa sein", prophezeien zumindest Mitarbeiter des Star-Futurologen Herman Kahn vom New Yorker Hudson-Institute. Als eine der Ursachen führen die Wachstumsforscher an, die französischen Arbeitskräfte schienen fleißiger, besser ausgebildet und produktiver als ihre Nachbarn zu sein. Skepsis gegenüber den Prognose-Methoden der Kahn-Eleven ist freilich vonnöten.