TITELGESCHICHTE
Untergang durch Wohlstand? 30
SPIEGEL-GESPRÄCH
Mit Nordirland-Minister William
Whitelaw 66
DEUTSCHLAND
Regierungserklärung
Absage an Warenhauskatalog 17
Vietnam-Protest
Brandts geheime Demarche in Washington 18
SPD
Linke bereiten Parteitag vor 19
Bildungspolitik
Sehlappe für die FDP 23
DDR-Schulden
Neue Botschafter mit alten Rechnungen 24
DDR
SPIEGEL-Redakteur Wolfgang Becker
an der „Zonengrenze" 25
Diplomaten
Neue Autokennzeichen für Botschaften
in Bonn 29
Vereine
Zank unter Menschenrechtlern 46
Verkehr
Autobahnjagd mit der Kamera 47
Verlage
Rauswurf hei ..Micky-Maus" 49
Berlin
Herthas Millionenspiel 56
WIRTSCHAFT
Staatssekretäre
Schmidts neue Chef-Beamte 21
Ruhrbergbau
i'hyssen droht Bonn 22
Brauereien
Fingerhakeln um Spatenbräu-Kapital 50
Gewerkschaften
Disziplinarmaßnahmen gegen
Journalisten 57
Geldanlage
Verlustabschreibungen aus dem
Luxusjacht-Bau 53
DDR-Affären
Millionenstreit zwischen DDR und
BASF 54
Japan
Absturzserie bei Japan Air Lines 70
•
Kapitalanlage
Amerikanische Immobilienfirmen werben
um westdeutsche Kunden 74
AUSLAND
USA
Nixons willkürliche Bomben-Befehle 60
fiziano Terzani über die Lage in
Südvietnam 62
DEUTSCHLAND
Liberale Nachhilfe für Brandt Seite 17
Beim gemeinsamen Familienurlaub auf der Ferieninsel Fuerteventura will Vizekanzler Walter Scheel seinen Kanzler Brandt liberale Handschrift lehren. Der FDP-Chef hat sich vorgenommen, beim SPD-Vorsitzenden Korrekturen am Entwurf der Regierungserklärung des zweiten Kabinetts Brandt *Scheel durchzusetzen. An einer Maxime will Brandt indes nicht rütteln lassen: Anders als 1969 wird seine Antrittsrede keinen Warenhauskatalog unerfüllbarer Versprechen, Ankündigungen und Anregungen enthalten.
SPD: Streit auf dem Parteitag Seite 19
Die Linken in der SPD rüsten zum großen Streit mit gemäßigten Reformern und Konservativen in der eigenen Partei: In geheimen Zirkeln verfertigten rote Südhessen und Jungsozialisten systemüberwindende Konzepte für die Gesellschaftspolitik der 80er Jahre. Auf dem SPD-Parteitag im April wollen sie das von Helmut Schmidt vorgelegte Langzeitprogramm umschreiben.
DDR: Die Anerkennung kostet Milliarden Seite 24
Einer für ihr Gastland unerfreulichen Aufgabe werden sich die ersten in der DDR akkreditierten Diplomaten der westlichen Länder nach ihrem Einzug in Ost-Berlin widmen: der Beitreibung von Schulden, die durch Verbrechen deutscher Nazis und durch Beschlagnahmen deutscher Kommunisten entstanden sind. In den Gläubiger-Ländern häufen sich die Wiedergutmachungsansprüche Geschädigter. Es geht um Milliarden.
AUSLAND
USA: „Die Seele aus dem Leib bomben" S. 60, 62, 72
— Eine “Tyrannei des Schweigens' verhängte US-Präsident Nixon über seine Motive, den Bombenkrieg gegen Nordvietnam ebenso überraschend zurückzuschrauben, wie er ihn verschärft hatte. Zumindest in Südvietnam zeitigte die Bombardierung unvorhergesehene Folgen: Ein gesamtvietnamesisches Nationalgefühl flammte auf. Daheim machte Nixon reinen Tisch: Er entließ den CIA-Chef Helms, erklärten Gegner seiner Vietnam-Politik.
Jordanien: Teilfrieden ln Nahost? Seite 63
König Hussein spricht zwar stets von der Rückgewinnung des israelisch besetzten fruchtbaren Westjordanien. Doch vorsichtig löst er seinen Reststaat in der Wüste aus der Verflechtung mit diesem Gebiet. Mit den Israelis verhandelt er im Stillen über einen Separatfrieden.
Jordanien
König Hussein arrangiert sich mit
Israel 63
Israel/Frankreich
Gaullisten-Verstimmung über
Golda-Meir-Besuch 64
Tschechoslowakei
Stummer Widerstand gegen die Besatzer 65
England
Rebell Powell gegen Heath 69
Italien
Endloser Valpreda-Prozeß 70
CIA
Der Sturz des Chefs 72
Frankreich
Provinzskandal um Sexualunterricht 76
SERIE
Jugendkriminalität: Die Täter werden
immer jünger 78
SPORT
Skispringen
DDR-Athleten beherrschen Weltelite 92
KULTUR
Theater
Zadek inszeniert „Kaufmann von
Venedig" 96
Fernsehen
BR-Direktor Oder schaltet ab 97
Wie funktioniert Frankreichs
Staatsfernsehen? 98
Bücher
Besprechungen 102
Buch über Piwitts „Rothschilds" 108
Forschung
Blut-Ersatz aus der Retorte 103
Medizin
Kopfschmerzen nach heißen Würstchen 104
Luftfahrt
Erstes Großraumflugzeug abgestürzt 104
Gesellschaft
Geschichte des Pin-up-Girls 106
Schrlftsteller
”Papillon"-Fortsetzung erschienen 110
Film
Theologischer Thriller von Chabrol 110
Gastronomie
Essen wie im Mittelalter 111
Frankreichs TV — Ende des Staatsmonopols? Seite 98
Die Franzosen sitzen mißmutig vorm Bildschirm: Nach einer Periode kritischer Berichterstattung übermittelt ihr ORTF wieder froh die Regierungsbotschaft. Doch die Fernseh-Maschine, von
Streiks gelähmt, ist nicht mehr intakt. Pompidous Telekratie in Gefahr. In weiteren Berichten wird der SPIEGEL TV-Strukturen in England und den USA schildern.
Lebenssaft aus der Retorte Seite 103
Brüderschaften und Teufelspakte wurden durch das Blut besiegelt, aber auch Millionen von Menschen konnten dank einer Transfusion mit der lebenserhaltenden Flüssigkeit gerettet werden. Doch mit des Blutes magischer Exklusivität ist es nun vorbei. In einem amerikanischen Labor überlebten erstmals Ratten ohne einen Tropfen eigenes Blut -n ihren Adern rann ein milchigweißes Kunstprodukt.
WIRTSCHAFT
Thyssen droht Bonn Seite 22
Er sei bereit, schrieb Thyssen-Chef Hans-Günther Schl an die neuen Bundesminister Friderichs und Schmidt, „unseren seinerzeit in die Ruhrkohle eingebrachten Bergbaubesitz zu den Bedingungen der Einbringung zurückzunehmen". Sein zwölfseitiges Schreiben versetzte die Regierung in Aufregung: Sohl forderte eine neue Energiepolitik — er drohte anderenfalls mit der Abwanderung seines Konzerns ins Ausland.
Steuergeld für Luxusjachten Seite 53
Mit hohen Steuerersparnissen und guten Renditen lockt eine Nautica Beteiligungsgesellschaft westdeutsche Spitzenverdiener, ihr Geld in Luxusjachten zu investieren. Die Freizeit-Flotte einer holländisch-britischen Reederei soll vor allem an zahlungskräftige US-Bürger verchartert werden. Durch kunstvoll erhöhte Kosten bietet die Beteiligungsgesellschaft wohlhabenden Steuerseglern die Chance, binnen drei Jahren 89 Prozent des angelegten Betrages vor dem Finanzamt in Sicherheit zu bringen. Die Handhabe zu solchen Achterwind-Geschäften bietet — allen Bonner Reformversprechen zum Trotz — das deutsche Steuerrecht.
DDR: Millionen-Forderung an BASF Seite 54
Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF liegt mit dem DDR-Kunststoff-Kombinat VEB Synthesewerk Schwarzheide in Streit. Der volkseigene Betrieb will von der westdeutschen Aktiengesellschaft mehrere hundert Millionen Mark Schadenersatz verlangen. Grund: Eine BASF-Tochtergesellschaft habe versucht, die Inbetriebnahme einer Kunststoff-Fabrik in der DDR zu verhindern. Schwarzheide-Direktor Albert Meyer: „Unfaßbar. So etwas hat es noch nicht gegeben."