TITELGESCHICHTE
Abitur: Stau vor den Hochschulen 40
SPIEGEL-GESPRÄCH
Mit Bundesverkehrsminister Lauritzen über den Bummelstreik der Fluglotsen 30
KOMMENTAR
Rudolf Augstein:
(Noch kein) Watergate in Bonn 22
DEUTSCHLAND
Affäre Wienand
War Wehner informiert? 21
Nato
Kein Erfolg für Scheel in Kopenhagen 25
Kanzlerreise
Hermann Schreiber über die Folgen
des Brandt-Besuchs in Israel 28
Grundvertrag
Verfassungsrichter zwischen Recht und Taktik 29
AA-Kulturpolitik
Auswärtiges Amt will seine desolate
Kulturpolitik reformieren 36
Entwicklungshilfe
SPD gegen Steuerprivilegien 38
Prozesse
Gerhard Mauz über eine Kindestötung 60
Nordhorn Range
Rebellion im Emsland 64
Spionage
Was verriet Gerda Schröter? 66
Baader-Meinhof
Kein Saal für Proll-Prozeß 68
CDU
Sozialausschüsse und Junge Union
wollen die Parteibasis aktivieren 72
Banken
Billige Post mit Millionenwert 75
Berlin
Ost-West-Schmuggel mit Briefmarken 76
Veranstaltungen
Sportautor Horst Vetten über das
Deutsche Turnfest 78
WIRTSCHAFT
Haushalt
Parlamentarier kürzen Stellenplan 26
Baumarkt
Eigenheimkäufer wollen Beseitigung von Baumängeln erstreiten 59
Bundeswehr
Hubschrauber wurden verramscht 63
Kapitalflucht
Deutsehe Baulöwen investieren in .Kanada 71
Airbus
2,5 Milliarden Verlust für den Bund? 74
US-Inflation
Nixon verhängt Preisstopp 88
Japan
Frauen mit 30 in Pension 108
AUSLAND
USA
Ablenkung von Watergate 82
Reisewelle zwischen Moskau und
Washington 84
4
DEUTSCHLAND
Bonner Erinnerungen Seite 21
Nach der Selbstbezichtigung des ehemaligen CDU-MdB Steiner, er habe für sein Votum gegen Barzel doch Geld genommen, mehren sich in Bonn die Erinnerungen: Aktive und ehemalige Hinterbänkler verdächtigen einander, beim Stimmenkauf die Hand im Spiel gehabt zu haben. Preise wurden schon 1970 taxiert — von der CDU.
Bummelstreik: Bonn will sich „munter wehren" Seite 30
„Kurzfristig" will Verkehrsminister Lauritzen den Bummelstreik der Fluglotsen stoppen: durch disziplinarische Härte und neue Absprachen mit seinen Kollegen. Der Minister in einem SPIEGEL-Gespräch: „Wir sind munter dabei, uns zu wehren."
Was verriet DDR-Agentin Gerda Schröter? Seite 66
Drei Wochen nachdem sich die DDR-Agentin in Bonns Auswärtigem Dienst, Gerda Schröter, freiwillig enttarnte, tappen die westdeutschen Sicherheitsbehörden über den Umfang des Verrats noch immer im dunkeln. Bislang konnten sie weder aufhellen, wie viele Geheimnisse Gerda Schröter nach Ost-Berlin geliefert hat, noch ergründen, wie es Gerda-Ehemann und SED-Funktionär Herbert gelang, mehr als zehn Jahre lang unerkannt im Westen zu spionieren. Nur das AA sieht inzwischen klar: Es entließ Gerda Schröter fristlos.
AUSLAND
USA: Woche der Wahrheit? Seiten 82, 84, 88
Zum Jahrestag des Watergate-Einbruchs sucht Richard Nixon die Nation abzulenken: durch ein Kampf-Programm gegen die Inflation und durch seinen Gipfel mit Leonid Breschnew. Doch ausgerechnet in dieser Woche will der gefährlichste Watergate-Zeuge auspacken.
Papadopoulos macht sich zum „Führer" Seiten 92, 94
Griechenlands neuer Präsident nahm sich mehr Rechte, als selbst Frankreichs Pompidou besitzt. Während „Pompidopoulos" sich um das Image eines zivilen „Führers" müht, wird in seinen Gefängnissen gefoltert.
„Grüne Revolution" gescheitert Seite 101
Verdoppelt werden könne in den nächsten Jahrzehnten die Weltproduktion von Weizen und Reis, so hofften noch um 1965 die Wis>enschaftler, die neue und widerstandsfähige Getreidesorten für die Länder der Dritten Welt gezüchtet hatten. Nach sieben fetten Jahren aber stagnieren nun die Ernte-Erträge in den Entwicklungsländern wie Mexiko und Indien infolge von Mißwirtschaft und Korruption, während die Bevölkerungsziffern in diesen Regionen weiterhin rapide ansteigen die Gefahr weltweiter Hungerkatastrophen,
lauten die neuesten Prognosen der Forscher, sei damit wieder nähergerückt.
Watergate
Die Woche der Wahrheit? 84
Frankreich
Pompidous Krankheit 89
Spanien
Franco ernennt Regierungschef 90
Griechenland
Die Demontage der Monarchie 92
Folter bei der Militärpolizei 94
England
Enthüllungen werden bestraft 99
Hunger
„Grüne Revolution" gescheitert 101
Libyen
Kulturrevolution stärkt Gaddafis Macht 104
Monte Carlo
Mittelstands-Touristen statt Superreiche 106
SPORT
Schwimmen
Ohne Trikot schneller 11 I
Verbände
Trimmferien für Jungbürger I 1 3
Fußball
Spanien-Emigrant Netzer will bei der
Weltmeisterschaft mitspielen 115
KULTUR
Astronomie
Der hellste Komet des Jahrhunderts naht 118
Zeitgeschichte
Schumacher-Dissertation gedruckt 120
Theater
Deutsche Dramatiker wollen höhere
Tantiemen 122
Musikgeschäft
Korruption in der Schallplattenindustrie 125
Medizin
Autogenes Training wird wieder Mode 128
Fernsehen
ARD-Moderatoren üben Selbstkritik 130
Technik
Neues Nachrichtennetz mit Laser-Lieht
und Glasfasern 131
Filmkritik
Neu in Deutschland 132
Schmuck
Preziosen von Künstlerhand 134
Korruptionsskandal in der Musikindustrie Seite 125
Prostituierte für Londoner BBC-Redakteure, Kokain für Amerikas DiscJockeys — mit solchen Liebesgaben haben sich Schallplattenfirmen Sendezeit erkauft. Nachdem Clive Davis, Präsident der
Weltfirma CBS, wegen Unterschlagung entlassen wurde, nimmt die Affäre internationale Ausmaße an.
Wieder in Mode: Autogenes Training Seite 128
„Eine gewisse Erleichterung" für alle, die im Bett und im Büro unter Stress versagen, verspricht die "konzentrative Selbstentspannung", auch Autogenes Training (AT) genannt. Doch AT-Fibeln, derzeit Kassenschlager auf dem Büchermarkt, bergen auch Risiken: Entspannungsübungen ohne ärztliche Aufsicht, sc warnte schon der Erfinder der Methode, der 1970 verstorbene Mediziner J. H. Schultz, könnten zu Gesundheitsschäden, etwa zu Migräneanfällen, aber auch zu Herz- und Kreislaufstörungen führen.
WIRTSCHAFT
Kampf gegen Baumängel Seite 59
Ein Eigenheimkäufer wehrte sich mit Erfolg gegen eine Bauträgergesellschaft, die in Verträgen "Gewährleistungshaftung" für Baumängel ausschloß: Er behielt 30 000 Mark von der Kaufsumme zurück und ließ sich verklagen. Die Firma unterlag vor dem Landgericht.
Wohungsunternehmer auf der Flucht Seite 71
Deutschlands Baulöwen versuchen den Auflagen zu entfliehen, die ihnen Mieterschutzgesetz und Bundesbaugesetz bescheren: Immer häufiger ziehen sie ihr Geld in der Bundesrepublik ab und investieren in Kanada. Schweizer Finanzexperten erarbeiteten ihnen dazu im vergangenen Winter einen Geheim-Plan, „wie man Grundbesitz über den Atlantik verlagern kann".
Airbus-Subventionen ohne Ende Seite 74
Lustlos faßte Mitte der vergangenen Woche das Bundeskabinett den Beschluß, weitere 700 Millionen Mark Subventionen in den
Bau des Euro-Kurzstrecken-Jets Airbus A 300 B zu stecken. Finanzminister Schmidt über den neuen Beitrag zu dem ungewissen Luftgeschäft: „Wir zahlen das für die deutsch-französische Freundschaft."