TITELGESCHICHTE
Die Kampagne gegen das Auto 54
SPIEGEL-GESPRÄCH
Mit dem CDU-Vorsitzenden
Rainer Barzel 26
KOMMENTAR
Rudolf Augstein: Up ewig gedeelt? 20
DEUTSCHLAND
USA-Reise
Harte Verhandlungen Brandt—Nixon 19
„Berlin
Breschnew soll Bindungen Berlins an
Bonn bestätigen 22
Breschnew-Besuch
Aufwendige Sicherheitsvorkehrungen
für den Staatsgast 32
Kommunisten
Bonn prüft Verbot der neuen KPD 34
Beamte
Haben Staatsdiener ausgedient? 38
DDR
SED erwägt Numerus clausus 49
Feuerwehr
Frauen an der Flammenfront 52
Prozesse
Geschäft mit vergoldeten Bleibarren 83
Justiz
Reform zugunsten Schwacher 89
Recht
Schuldspruch gegen einen Bagger 93
Kinder
Empfehlungen für Vorsehulenziehung 95
Rocker
Polizei registriert zunehmende Brutalität 98
WIRTSCHAFT
EWG
Ertls Kampf in Luxemburg 24
Renten
CDU/CSU will Rentenrechtsänderung
blockieren 36
Steuern
Sonderabgabe für Zweitwohnungsbesitzer 50
Handel
Neuwagen zu Discountpreisen 86
Zinsen
•
Die Sparer resignieren 91
Rolls-Royce
Englands Nobelfirma wird an der Börse
verkauft 110
Japan
Neuer Markt für Europäer 122
AUSLAND
Libanon
Düsenjäger gegen Flüchtlingslager 104
Scheel mäßigte Brandt Seite 19
Auf ungewohntem Gebiet versuchte sich Willy Brandt letzte Woche bei seinem Gespräch mit Präsident Nixon: Er trat als Energie-Kaufmann auf und suchte die unter Ölmangel leidenden Amerikaner davon abzuhalten, im Nahen Osten gegen die Westdeutschen zu konkurrieren. Intensiv besprach der Kanzler sein wichtigstes Problem, die von
ihm in den letzten Monaten entwickelte Vision eines starken, selbständi-
gen Europas. Dabei fiel seine Sprache gelegentlich so barsch aus, daß
Außenminister Scheel ihn zu mäßigen suchte.
Barzel: Ruhe für Brandt Seite 26
Seine Chef-Qualitäten sieht Rainer Barzel so: .,Dies ist eine Führung durch Präsenz, aber nicht durch Kommando." In einem SPIEGEL-Gespräch verkündete er, seine Partei werde sich in den nächsten Monaten im Bundestag zurückhalten, um Zeit für die fällige Renovierung zu haben.
1,8 Millionen mehr Beamte? Seite 38
Bundesdeutschlands Beamte erhalten Verstärkung: Künftig sollen auch rund 1,8 Millionen Angestellte und Arbeiter des öffentlichen Dienstes
•dem „Stand der Demut" zugeschlagen werden. Das jedenfalls empfiehlt eine von Bonn berufene Studienkommission. Vertreter des DGB, der fast die Hälfte der Beamten vertritt, protestierten: „Wir lassen nicht zu, daß freie Arbeitnehmer zu halbfreien Beamten gemacht werden."
Neue Enthüllungen im Watergate-Skandal Seite 105
Erst schwieg Richard Nixon, dann feuerte er seine engsten Mitarbeiter, nicht ohne sie zugleich zu loben — und beteuerte seine Unschuld am Watergate-Skandal. Doch 50 Prozent der Amerikaner — so eine Umfrage — bleiben skeptisch und mißtrauen dem Präsidenten. Denn immer neue Enthüllungen belasten immer mehr Männer aus Nixons Umgebung — jetzt so-
gar seinen Bruder Edward, der ihm im Wahlkampf half. Wußte der Prä-
sident wirklich nichts vom Einbruch seiner Helfer bei den Demokraten?
Theaterkrieg in Kambodscha Seite 109
Noch erreichen Konvois das belagerte Pnom Penh, noch hofft Marschall Lon Nol auf die Amerikaner. Doch die Roten Khmer könnten die Hauptstadt schon erobert haben, wenn sie wollten.
Griechen-Bischöfe als Manager Seite 124
”Die griechische Kirche", schrieb die Athener Illustrierte „Tachydromos", „ist reicher als die drei Krösusse zusammen: Onassis, Niarchos und Paul Getty." Jetzt wollen ihre Bischöfe Manager werden. Mit Kirchengeldern steigen sie unter anderem ins Tourismusgeschäft ein.
USA
Immer mehr Nixon-Männer
in Watergate verwickelt 105
Kambodscha
Weshalb die Roten nicht siegen wollen 109
Venedig
Wird die Stadt gerettet? 112
Sowjet-Union
Das Acht-Milliarden-Ding 119
Griechenland
Die Kirche als Unternehmer 124
Südafrika
„Schwarzes" Blut, „weißes" Blut 128
SERIE
Selbstzeugnisse Adolf Hitlers 130
SPORT
Fußball
Schalke-Präsident Siebert misehte im
Bundesliga-Skandal mit 156
KULTUR
Archäologie
Chan Chan - Indio-Stadt in Peru 162
Linke
Versuch einer Neuorientierung 164
Bücher
Hildesheimer über Loriot 169
Film
Größte Western-Schau in Wien 171
Schriftsteller
Evelyn Waughs skandalöses Tagebuch 176
Medizin
Rätselhafte Blutkrankheit nach
Unfall-Schock 178
Theater
Avantgarde-Festival in Nancy 181
Automobile
Plüsch-Look für Pkw 184
Flugtouristik
Condor-Landerechte in Senegal
gefährdet 186
Fernsehen
Deutsche Programme für die Dritte Welt 189
Ausgrabung einer Indio-Metropole Seite 162
Eine City, wie Manhattan nach dem rechten Winkel angelegt, Bewässerungsbauten quer durch Wüsten, Goldschätze von vielen Tonnen Gewicht, Serienfertigung von Haushaltswaren und Schmuck — vor 700 Jahren entwickelten Indios in Peru eine Stadtkultur. Sie diente den Inkas als Vorbild, die
das Gemeinwesen kurz vor Ankunft der Europäer eroberten. Die Schätze von Chan Chan, der Metropole des Indio-Imperiums, wurden seit einem halben Jahrtausend geplündert. Jetzt erforschen Archäologen die einst größte Stadt Südamerikas.
Deutsche TV-Exporte in die Dritte Welt Seite 189
.Ein Kulturkapital, mit dem man wuchern kann", wird von der Kölner „Trans Tel" GmbH in die Dritte Welt geliefert: Fernseh-Magazine, Shows, Lehrfilme und Kriminalserials. Allein im letzten Jahr gingen 14 139 Filmkopien an 76 TV-Stationen. Die Nachfrage ist so groß, daß der Nonprofit-Vertrieb nicht mit ihr Schritt halten kann.
Sondersteuer für Zweitwohnungen Seite 50
Deutsche Bädergemeinden wollen Zweitwohnungen mit einer Sondersteuer belegen. Obwohl es noch keine Rechtsgrundlage gibt, wurden im Ostseebad Timmendorfer Strand und in einigen süddeutschen Gemeinden bereits die ersten Steuersatzungen beschlossen. Jetzt wollen sich Zweitwohnungsbesitzer dagegen ener-
are uou v.leo° gisch zur Wehr setzen.
Zinsen: Wer spart, enteignet sich Seite 91
Nur quälend wollen Westdeutschlands Kreditinstitute jetzt den Sparzins um ein halbes auf fünf Prozent erhöhen. Den Geldwertschwund von fast acht Prozent kann der Kontensparer damit aber noch lange nicht ausgleichen. Eilig will das Bundeskabinett deshalb diese Wcche ein neues, schärferes Stabilitätsprogramm beraten.
Japan — Europas Markt von morgen Seite 122
Aus Angst vor Repressalien seiner Handelspartner öffnet Japan, einst für Importe verschlossen, seine Grenzen. Seit neuestem sind in Japan deutscher.Wein und US-Jeans, französische Parfüms und italienische Schuhe begehrt wie nie zuvor. „Die Nachfrage", freut sich die deutsche BH-Firma Triumph, „steigt ständig".