- Ausgabe: 1. Auflage
- Umfang/Format: 159 Seiten ; 20 cm
- Anmerkungen: Ausg. f?r d. DDR u.d. sozialist. L?nder. - Lizenz d. Hanser-Verlag, M?nchen, Wien
- Einbandart und Originalverkaufspreis: : M 5.40
- Sachgebiet: Belletristik
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„Rumor", innere Unruhe, Sich-Aufbäumen charakterisieren die Hauptgestalt des Romans, Bekker. Er will zum vierten, zum letzten Mal zurückkehren an das „Institut für Information", das von seinem großen Widersacher Zachler geleitet wird. Geisttötende Arbeitsweise und entwürdigende Abhängigkeitsverhältnisse waren ihm immer wieder unerträglich geworden.
Zum demütigenden vierten Bußgang kommt es nicht. Bekker trifft seine erwachsene Tochter, die ihm fremd war, und für die er nun nicht nur väterliche Gefühle aufbringen kann. Vater und Tochter kommen sich nahe, zwei kranke Menschen, mit einem unbestimmten Drang nach Veränderung ihres Lebens. In der Sorge um und für die Tochter findet Bekker noch einmal Halt; dann flüchtet er sich in ekstatische Auftritte, brüllt seine Ohnmacht aus sich heraus. Am Ende ist er ein gebrochener Riese.
Botho Strauß, einer der wichtigsten Vertreter moderner Dramatik und Prosa der BRD, analysiert sensibel und unerbittlich die krisenhafte Situation des bürgerlichen Individuums, In seiner dichten und genauen Sprache teilt sich dem Leser das Ausmaß der Verheerungen mit.
Botho Strauß
geboren 1944 in Naumburg/Saale, studierte Theatergeschichte und Germanistik in Köln und München. Arbeitete von 1967-1970 als Kritiker und Redakteur bei der Zeitschrift „Theater heute". Ab 1970 dramaturgischer Mitarbeiter an der Schaubühne Berlin (West), Zusammenarbeit mit Peter Stein u. a. bei der Inszenierung von Gorkis „Sommergästen". Veröffentlicht seit 1972 Theaterstücke, Erzählungen und Romane.
Stücke: „Die Hypochonder" (Uraufführung 1972), „Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle" (Uraufführung 1975), „Trilogie des Wiedersehens" (1976), „Groß und Klein" (1977).
Erzählungen und Romane: „Marlenes Schwester/Theorie der Drohung" (1975), „Die Widmung" (1977), „Rumor" (1980), „Paare, Passanten" (198i), „Der junge Mann" (1984).