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Gerhart Maier

Wende in der DDR

Einführung
Die „friedliche Revolution" in der DDR im Oktober und November 1989 und der dramatische Prozeß zur Wiederherstellung der deutschen Einheit, der ihr folgte, haben Nachkriegsdeutschland und Nachkriegseuropa grundlegend verändert. Schlagartig hat die deutsche Frage eine neue, unvorhergesehene Qualität gewonnen.
Als man damit begann — in der Bundesrepublik mehr als in der DDR —, sich mit der „Normalität" der mehr als 40 Jahre währenden Teilung abzufinden, vollzog sich in der DDR der überraschende Umbruch, der auch die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland vor gewaltige Herausforderungen stellt. Freilich ist dieser Wandel nur ein Teil des globalen Prozesses, den Hans-Peter Schwarz so charakterisiert hat:
„Europa erlebt den inneren Zusammenbruch des Kommunismus als Idee und als Praxis zur Organisation von Großgesellschaften. Das ist ein welthistorischer Vorgang erster Ordnung, dessen mittelfristige und langfristige Auswirkungen sich erst in Umrissen erahnen lassen."
(Europa Archiv 1989/11, S.319.)
Dafür eine geschichtswissenschaftliche Betrachtung dieses Wandels die Zeit noch nicht gekommen ist, kann eine Materialsammlung zunächst nur den Diskussionsstand widerspiegeln. Das vorliegende Heft der Reihe „kontrovers" soll einen Beitrag zur Information über Ereignisse und Möglichkeiten in den ersten Monaten des Umsturzes leisten und zur Auseinandersetzung mit Stellungnahmen aus einem breitgefächtern Meinungsspektrum beitragen. Bei der Textauswahl wurden Unterschiede in der Herkunft, der Bedeutung und des Realitätsbezugs bewußt in Kauf genommen, um provokante Kontrastierungen und eine möglichst große Vielfalt von Meinungen zu gewährleisten.
Der ausgewählte Zeitraum reicht von den Septemberereignissen des Jahres 1989 bis zu den Volkskammerwahlen am 18. März 1990. Diese Begrenzung erscheint deshalb sinnvoll, weil in diesen Monaten viele der denkbaren Möglichkeiten erörtert worden sind und weil das Ergebnis der Märzwahlen eine wichtige Zäsur bedeutet: Danach geht es vorrangig um die Modalitäten und nicht mehr um das Ob einer Wiedervereinigung Deutschlands — auch wenn auf dem Weg zu diesem Ziel noch vielfältige Probleme gelöst werden müssen.
Inzwischen hat der „politische Alltag" die dramatischen Revolutionsereignisse eingeholt. Man sollte darüber deren Bedeutung und die der Weichenstellungen, welche damals getroffen wurden, nicht vergessen. Auch diese Absicht liegt der Zusammenstellung von Textzeugnissen im vorliegenden Heft zugrunde.
Die Beschreibung der „friedlichen Revolution" erfolgt in drei Abschnitten:
Zunächst werden Äußerungen und Stellungnahmen zum Ablauf der Ereignisse dokumentiert 5.15-30); der zweite Teil bietet Texte an, welche unterschiedliche — zum Teil gegensätzliche Bewertungen des Revolutionsprozesses enthalten (S. 31-36); im dritten Teil findet man eine Auswahl von Meinungen über die Ursachen der Wende in der DDR (5.37-44).
 

broschiert,. Verlag: Bundeszentrale für politische Bildung.

gutes Exemplar, ordentlich

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Gerhart Maier