Verehrte Freunde der Ägyptischen Museen, liebe aMun-Leser,
den Erfolg von Museen pflegt man an den Besucherzahlen zu messen. Für Sie, die Sie in besonderer Weise den Museen verbunden sind, spielen auch andere Erfolgskriterien. eine Rolle, die sich nicht immer unmittelbar in der Reaktion des Publikums niederschlagen. Zwei davon werden — wie schon so oft — in dieser Ausgabe von antun dargestellt. Das Münchner Museum berichtet über ein Restaurierungsprogramm, das sich einem Spezialgebiet des umfangreichen Keramikbestands widmet und damit die Funktion der Museen als Archive unterstreicht. Deren Erfolg liegt in der Bewahrung der kulturellen Hinterlassenschaft und ihrer Bereitstellung nicht nur für Ausstellungen, sondern auch für Forscher aus aller Welt. Da in den Ursprungsländern die Funde aus den Grabungen des 19. und 20. Jahrhunderts oft nicht mehr identifizierbar und nicht selten in kläglichem Zustand sind, tragen unsere Museen eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der aus Fundteilungen stammenden Bestände.
Mit den Berichten aus Tuna el-Gebel und Naga unterstreichen die Museen in Hildesheim und Berlin ihre Aufgabe als Institutionen der Forschung. Dabei geht es nicht vorrangig um Funde, sondern Befunde, in deren Licht auch die Altbestände der Museen neue Aspekte gewinnen.
Bei den Aufgabenbereichen, der Restaurierung und der Feldforschung, widmen die Fördervereine in zunehmendem Maß ihre Aufmerksamkeit und werden damit zu Partnern der öffentlichen Forschungsorganisationen und großen Stiftungen, die bislang fast ausschließlich Träger der Forschung waren.
Mit guten Wünschen für einen anregenden ägyptomanen Frühling
Jürgen Eichenseer, Leipzig
Dr. Jürgen Kroneberg, Hildesheim
Werner Schmidt, München Wilfried Stolze, Remels Wilm Tegethoff, Berlin
Heft, 46 Seiten.
Verlag: verein zur förderung des ägyptischen museums berlin.