- Ausgabe: 1. Auflage
- Umfang/Format: 426 Seiten; ; 21 cm
- Erscheinungsjahr: 1974
Alaska — ein Land voll Schnee und Dunkelheit, voller Abenteuer und Gefahr! So jedenfalls
spiegelt es sich in der Phantasie des sechzehnjährigen Roland
Könner, der in schwulstvoll zusammengesponnenen Revolvergeschichten der harten Wirklichkeit der unmittelbaren Nachkriegszeit zu entrinnen sucht. Überzeugt, auf dem Weg zum literarischen Weltruhm zu sein, verrennt er sich in seine Traumwelt, bis er selbst kaum noch zwischen ihr und dem realen Leben zu unterscheiden vermag. Eine neue Mitschülerin taucht in seiner Klasse auf und stürzt ihn in einen Konflikt. Soll er sich für die reife, frauliche Edith oder für die jüngere, blühende Karin entscheiden? Viele und zum Teil schmerzhafte Erfahrungen sind nötig, ehe Könner begreift, wohin er gehört.
Mit der ihm eigenen Ironie schildert Manfred Künne -
bekannt geworden durch seine Romane Kautschuk und
Gummi — die widerspruchsvolle Entwicklung seines Helden. Mit Jugendträume legt er den
ersten Band eines autobiographisch beeinflußten Romanwerkes vor, das voll hintergründiger Heiterkeit, aber immer der Ernsthaftigkeit seines Gegenstandes gewiß, Rückschau zu halten sucht und damit das Fundament schafft für eine breit angelegte literarische Bestandsaufnahme über fünfundzwanzig Jahre sozialistischer Entwicklung in unserem Staat.
Das alles ist erzählt in einer deftigen, volkstümlichen Sprache, die aber keinen Augenblick außer Kontrolle gerät und den Leser sicher von Kapitel zu Kapitel zu führen versteht. Sympathisch und herzerfri-
schend ist der fröhliche Erzähl-ton Manfred Künnes, liebens-
wert sein draufgängerischer
jugendlicher Held, dem Hungerjahre weniger Entbehrungs-
jahre sind als vielmehr Hoff-
nungsjahre — und Jugendträume nicht bunte Phantasie allein,
sondern auch freudig-schmerzliches Hinfinden zu recht handfester optimistischer und schöpferischer Unrast und zum Erfolg seines Schaffens.