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Tralow, Johannes

Cromwell : Roman / Johannes Tralow

  • Umfang/Format: 270 Seiten ; 20 cm
  • Anmerkungen: Lizenz d. Universitas-Verlag, Berlin.
  • Erscheinungsjahr: 1975
  • Schlagwörter: Cromwell, Oliver / In der Literatur

Als Johannes Tralows Cromwell-Roman unter dem Titel «Gewalt aus der Erde• 1933 erschien, beanstandete die Literaturkritik des Dritten Reiches, daß Oliver Cromwell in diesem Buch zu schlecht behandelt worden sei. Der Autor mußte seine Lesungen im Rundfunk abbrechen, ein bestelltes Hörspiel wurde zurückgegeben, allenthalben bekam er den Boykott der neuen Machthaber zu spüren. Tatsächlich hatte er Cromwell nicht als den «starken Mann• gefeiert, der als historischer Vorläufer Hitlers hätte gelten können, sondern den berühmten Staatsmann der englischen Revolution mit all seinen Widersprüchen gezeigt: als erfolgreichen Politiker, siegreichen Heerführer, besorgten Familienvater und machtgierigen Diktator. An Kontrastfiguren werden vor allem der Panzerreiter Edward Sexby und seine Frau Harriet, beide nicht historisch belegt, in die Handlung eingeführt. In ihnen erwachsen Cromwell die politischen Gegenspieler, die den Machtanspruch des Volkes verkörpern. Was heute, nach mehr als 40 Jahren, überrascht, ist die historische Imagination, mit der Johannes Tralow eines der erregendsten Kapitel der englischen Geschichte mit seinen Schlachten und turbulenten Parlamentssitzungen, seinen Aufständen und Hinrichtungen, Hofaffären und Liebesabenteuern in einer bilderreichen Sprache vor unseren Augen entstehen läßt.
In das Berlin der «goldenen Zwanziger» versetzt uns Klaus Herrmanns letzter, nachgelassener Roman, in die Zeit nach der Inflation, in der viele in dem Bestreben, Versäumtes nachzuholen, von einer fieberhaften Lebensgier gepackt wurden. Menschen aller Bevölkerungsschichten läßt der Autor agieren, Arbeiter, Bankdirektoren, Fabrikbesitzer und ihre Frauen, Schauspieler, Journalisten, Sportler, Ärzte, Bardamen und Kartenlegerinnen. Ihnen allen ist Klaus Herrmann selbst begegnet in jenen Jahren der glanzvollen Premieren und der Theaterskandale, der groben Pressebälle und Sechstagerennen, aber auch der zunehmenden Arbeitslosigkeit und der ungelösten sozialen und politischen Probleme. In der ihm eigenen kühlen, präzisen Darstellungsweise schildert Klaus Herrmann, wie die einen sich anpassten, um Karriere zu machen oder sich zumindest zu behaupten, während andere versuchten, diesem Milieu zu entkommen und den Weg in eine glücklichere Zukunft zu finden. Ein Gesellschaftsroman, der uns ein Bild von einer Zeit vermittelt, hinter deren äußerem Glanz sich bereits die Umrisse der drohenden Katastrophe abzeichneten.
 

Verlag: Berlin : Verlag der Nation.

gepflegtes Exemplar, nur kleine Lesespuren,Buchblock altersgemäß gebräunt

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Tralow, Johannes