- Umfang/Format: 15, 58 Seiten : 62 Illustrationen (z.T. farbige) ; ll. (z.T. farbige); 28 cm
- Erscheinungsjahr: 1974
- Gesamttitel: Welt der Kunst
- Schlagwörter: Delacroix, Eugène
»Manchmal erscheint mir das Werk von Delacroix wie eine Art von Erinnerungskunst an die Größe und ursprüngliche Leidenschaft des Universalmenschen« — das sind die Worte des Dichters Charles Baudelaire über seinen großen Zeitgenossen, den Maler Eugne Delacroix, dessen Persönlichkeit er gleichzeitig in der prägnanten Formel zusammenfaßt: »Eine unermeßliche Leidenschaft, gesteigert durch einen ungeheuren Willen — das war der Mann.« Als Hauptmerkmal des Genies von Delacroix charakterisiert er dabei, »daß es keinen Verfall kennt: es zeigt nur ein Fortschreiten«, und er rundet schließlich das entworfene Bild mit der Feststellung, daß der Maler »die Spuren seiner revolutionären Herkunft immer bewahrt« habe.
Es hat nach über einem Jahrhundert seine Gültigkeit. Delacroix, von seinen Zeitgenossen bewundert und verkannt, gelobt und geschmäht, in das allgemeine Bewußtsein nicht zuletzt eingegangen durch seine engagierte Revolutionsdarstellung »Der 28. Juli 1830 oder die Freiheit führt das Volk«, hinterließ mit seinem Werk von über achthundert Gemälden, den bedeutendsten Wandmalereien des ganzen 19. Jahrhunderts, den über sechstausend Handzeichnungen und mehr als hundert Radierungen und Lithographien ein Panorama menschlichen Denkens und menschlicher Empfindungskraft, das nicht nur Spiegel des Jahrhunderts, sondern Manifestation des leidenschaftlichen Ringens des Menschen um seine Selbstverwirklichung wurde.