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Austellungskatalog

Hartmut Neumann

Vorwort:

 

Die Gemälde Hartmut Neumanns bestimmte vor 10 Jahren ein 'Rausch ungezügelter Phantasie< — so der Titel eines Bildes von 1980, mit dem der junge Künstler früh Erfolg hatte. Inzwischen disziplinierte er seine rauschhaften surrealistischen Metaphern mit kubistischen Bildmitteln, die er sich in langen Werkreihen — vor allem Zeichnungen — sorgfältig erarbeitete. Der Mensch, der so exemplarisch im Mittelpunkt seiner Bilderfindungen stand, verschwand zwar nicht völlig aus Neumanns Gemälden, die ganz wesentlich auch vom Überlebenskampf handeln: das Paar in erotischer Verstrickung, die Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur, die gegenseitige Durchdringung von Phantasie und Wirklichkeit, der Widerstreit zwischen bildnerischer Gestaltung und Vorstellung auf der einen Seite und reiner Malerei auf der anderen.
In dem Gemälde 'Der brennende Bogen< von 1989 findet Hartmut Neumann eine überzeugende Synthese von erträumtem Paradies mit einer Endzeitvision, von der Verwirklichung dieser Vorstellung mit dem Mythos der Malerei als einer Metapher für den Künstler, der die Welt aus seiner Einbildungskraft, in die alle Erfahrung eingeschlossen ist, neu schafft und damit in der Gegenwärtigkeit seines Bildes den Bogen spannt zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. 'Neumann entwirft Bilder einer Realität, die< — wie Marie-Luise Syring formuliert — >sich an einer zwiespältigen Symbolwelt bricht.< Die Brüche malt er mit, Möglichkeiten konkreter Kunst nutzend, die ihre eigene Entstehung und Wirkungsweisen thematisiert, in ihrer Komplexheit aber andere Verständnismöglichkeiten ausdrücklich zuläßt. Aber anders als Gerhard Richter, der von photographischen Beobachtungen und ihren Bildmöglichkeiten ausgeht, die er in kritische Malerei übersetzt, erfindet Hartmut Neumann, malend anschaulich denkend, seine vielschichtigen Bilder beim Malen.
 

Verlag: Kunstmuseum Düsseldorf 1991.

gepflegtes Exemplar, nur kleine Lesespuren

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