- Umfang/Format: 326 Seiten : 4 Bl. Abb. ; gr. 8
- Erscheinungsjahr: 1968
- Gesamttitel: Eckart-Jahrbuch ; 1968
Für das Eckart-Jahrbuch, das im vorigen Jahr dem Gedächtnis des großen alten Meisters der Dichtung und der Übersetzung, Rudolf Alexander Schröder, gewidmet war, wurde in diesem Jahr ein Hauptthema gestellt, nicht an eine vorbildliche Gestalt gebunden, sondern an eine Epoche: unter dem Stichwort »Es begann vor fünfzig Jahren« untersuchen angesehene Wissenschaftler, Literatur-, Musik- und Theaterkritiker die geistige und künstlerische Situation des Jahres 1913, das sich — im Rückblick des Jahres 1963 — als Beginn einer Epoche im vollen Sinne des Wortes erweist.
Bereits vor Ausbruch des ersten Weltkrieges war in Europa eine starke Unruhe und Erschütterung zu spüren. Es begann im Bereich der Kunst und der Naturwissenschaft die Suche nach neuen Ausdrucksmitteln und neuen Formeln. In den Schriften der Philosophen und Soziologen, die sich mit dem Phänomen des Krieges beschäftigten, sind Ansätze zum Totalitarismus zu erkennen. Das »Wörterbuch des Unmenschen« ist zu einem großen Teil schon 1913, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und England fertig. Auch im Bereich der Naturwissenschaft, besonders in dem der neuen Physik, läßt sich zwischen dem Jahre 1913 (Atom-Modell des Niels Bohr) und 1963 eine Verbindung herstellen. Die von Carl Friedrich von Weizsäcker entwickelten »Bedingungen des Friedens« sind ohne christliches Ethos weder zu denken noch durchzuführen.
Wolfgang Rothe eröffnet den Reigen der Betrachtungen aus der Sicht des Soziologen und Historikers mit einem Essay: Geburt eines Jahrhunderts; Ulrich Dibelius kenn-
ordentliches Exemplar, Einband und Buchblock mit kleinen Lesespuren, Buchblock altersgemäß gebräunt, Gesamtzustand: gut