Titel
Hand auf - Augen zu: Mit einem Verfassungsbruch will eine große Koalition von Bonner Parlamentariern den jährlichen Streit um höhere Diäten klammheimlich für alle Zeiten entscheiden. Diese Woche soll das Parlament einer Mauschel-Regelung zur automatischen Gehaltsvermehrung der Abgeordneten zustimmen. Nur die FDP hat Skrupel. (S. 22)
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Die Ladenhüter (S. 24)
31
Flüchtlinge - Christlicher Terminator: Interne Dokumente belegen: Innenminister Kanther hat sieben Sudanesen abgeschoben, obwohl er wissen mußte, welche Gefahr ihnen droht.
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Haushalt - Alles muß raus: Bundeswehr-Experten stehen vor einer schwierigen Aufgabe: möglichst schnell möglichst viel Geld auszugeben. 64
Mieten - Wohnen wie bei Erich: In Ostdeutschland lebt eine Tradition aus SED-Zeiten wieder auf: Immer mehr Wohnungsinhaber zahlen ihre Miete nicht.
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68
Zeitgeschichte - "Ausgesprochene Gauner": Bisher unveröffentlichte Dokumente über Herbert Wehners schwedisches Exil belegen, daß der spätere SPD-Politiker im Juli 1944 keineswegs eine "reinliche Scheidung" von der KPD anstrebte. Erst Enttäuschung über die deutschen Kommunisten nach Kriegsende führte endgültig zum Bruch.
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76
Grenze - Zum Tanken nach drüben: Mißgünstig verfolgen deutsche Mittelständler an der Grenze zu Polen den Aufschwung jenseits der Oder.
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82
Weltausstellung - Kein Thema: Die Expo 2000 in Hannover droht zum Flop zu werden. Fünf Jahre vor Eröffnung gibt es nur Phrasen statt Konzepte.
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86
Ärzte - Spitz gerechnet: Schock für die Klinikchefs: In Berlin sollen erstmals ihre Nebeneinkünfte drastisch gestutzt werden.
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93
Strafjustiz - Greift die Anklage ins Leere?
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98
Affären - Gefallener Held: Agent "Rafa" beschuldigt Bonn und Pullach, in der Plutonium-Affäre gelogen zu haben - wie glaubwürdig ist der BND-Mann?
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Wirtschaft
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Banken - "Hart und rücksichtslos": In der Deutschen Bank geht es drunter und drüber. Vorstandssprecher Hilmar Kopper will Deutschlands größtes Kreditinstitut radikal reformieren: Stellen streichen, Strukturen straffen, auch die Einführung von Leistungslöhnen ist geplant. Koppers kühnster Plan: Er will einen Holding-Vorstand mit nur noch wenigen Mitgliedern.
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Mißmanagement - Geteilte Schmerzen: Nur ein großzügiger Zinsaufschub der über 200 Gläubiger-Banken verhinderte eine Riesenpleite des Prestigeprojekts Eurotunnel.
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104
Telefonkarten - Tip von Urmel: Die Telekom wußte, daß die Telefonkarte geknackt werden kann, und blieb dennoch tatenlos. Jetzt tauchen immer neue Fälschungen auf.
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105
Arbeitszeit - Die atmende Fabrik
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106
Geldanlage - "Er hat mich gemolken": Rund hundert Millionen Mark hat Jürgen Harksen vermögenden Hamburgern abgenommen, er versprach ihnen eine stattliche Rendite. Als die ausblieb, ergriff Arztgattin Linda Stock die Initiative: Sie holte sich ihr Geld zurück und recherchierte die Vorgeschichte des angeblichen Finanzgenies - seine Vergangenheit als kleiner Gauner.
111
Japan - "Gebt das Geld raus": Krise im japanischen Finanzsystem: Hunderte von Banken haben Milliarden verspekuliert, die ersten Kreditinstitute sind pleite, der brancheninterne Feuerwehrfonds ist aufgebraucht. An den internationalen Finanzmärkten steigt die Nervosität: Droht eine neue Weltwirtschaftskrise?
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Tourismus - "Pinocchio im Spielzeugland": Rimini, größter Badeort an der italienischen Adriaküste und traditionell beliebtes Urlaubsziel der Deutschen, ist zum Sex-Dorado geworden - das Touristenzentrum gilt mittlerweile als Europas längster Strich am Strand. Örtliche Kleriker und Hoteliers wehren sich gegen das neue Schmuddel-Image der Stadt.
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Legenden - Sandmann auf Techno: Das ehemalige DDR-Schallplatten-Label Amiga arbeitet wieder mit Gewinn. Jetzt soll der Ost-Rock auch den Westen erobern.
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Bücher - Moffen im Licht: Der in den Niederlanden umstrittene Bestseller "Die Zwillinge" erscheint auf deutsch - eine Verharmlosung deutscher Nazi-Mitläufer?
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Serie
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Arm, leer und schön: Ein Land verliert seine Leute: In Scharen wanderten die Menschen nach der Wende aus Mecklenburg-Vorpommern ab, die Zahl der Geburten sinkt dramatisch. Nach dem Zusammenbruch der Planwirtschaft fehlen nun die Arbeitsplätze. Beinahe einziges Kapital der Küstenregion ist die weithin unzerstörte Landschaft.
166
Kennedy-Mord - "Ohne allen Zweifel schuldig": In den 30 Jahren nach den Schüssen von Dallas konnten bizarrste Verschwörungstheorien zum Kennedy-Mord immer neue Anhänger finden. Jetzt jedoch beschreibt US-Autor Norman Mailer in einer großen Biographie den Attentäter Lee Harvey Oswald als größenwahnsinnigen Einzelgänger - Auszüge in einer neuen SPIEGEL-Serie.
150
USA - Ein Hauch von Geschichte: Der Kampf ums Weiße Haus ist, 14 Monate vor der Wahl, voll entbrannt. Ein möglicher Seiteneinsteiger, der Golfkriegssieger Colin Powell, lehrt Präsident Clinton und die andere Konkurrenz das Fürchten: "Powellmania" hat Amerika erfaßt, das einen "Helden" fürs höchste Amt sucht. Der General - der erste schwarze US-Präsident?
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Südafrika - Pantoffeln und Tränen: Die Ehe zwischen Nelson Mandela und seiner Frau Winnie soll geschieden werden. Will Südafrikas großer alter Mann wieder heiraten?
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190
Albanien - Plötzlich sterben: Im ärmsten postsozialistischen Land Europas tobt ein erbitterter Machtkampf der Wendehälse.
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Sport
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Fußball - "Barfuß, aber mit Rüstung": Profifußballer sind Produktionskapital, das nicht brachliegen darf: Bei Verletzungen werden weder Kosten noch Mühen gescheut, Spieler schnellstens fit zu machen. Über 30 Millionen Mark wandte die Berufsgenossenschaft im vorigen Jahr für die Profiklubs auf. Jetzt rebellieren die Vereine gegen die erhöhten Gefahrtarife.
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196
Sportgymnastik - Total gern: Ein hübsches Mädchen setzte einen einmaligen Kreislauf in Gang: Die Sponsorengelder fließen auch ohne internationalen Erfolg.
203
Oper - Flamme fürs Singen: Die Plattenindustrie sucht nach einem neuen Pavarotti - die größten Chancen auf den lukrativen Job hat der Jung-Tenor Roberto Alagna.
214
Pop - Ratlos im Motel: In der neuerstarkten Pop-Nation England tobt ein Klassenkampf der Bands: Blur aus der Mittelklasse gegen die Proletarier von Oasis.
226
Medizin - "Krise zur falschen Zeit": Die WHO ist unter Beschuß geraten. Statt geeignete Strategien gegen neue Epidemien zu entwickeln, verzettelt sich die 4500 Mitarbeiter starke Behörde bei ihren Aufgaben. "Die WHO ist schwer krank", befinden Kritiker; manche halten die Gründung einer neuen Gesundheitsorganisation für geboten.