Winter in einer der rauhesten Gegenden Italiens,
in den Abbruzzen. Die hungrigen Wölfe aus den
Wäldern reißen Schafe und Rinder der Dorfbewohner
von Vischio; die Gemeinde setzt Prämien für die Er-
legung der Raubtiere aus.
Giovanni, der Luparo (Wolfsjäger), kommt mit seiner
Frau Teresa und seinem Jungen Pasqualino ins Dorf.
Luparo zu sein, ist ein harter Broterwerb, und um seine
Familie diesmal besser über den Sommer bringen zu
können, will Giovanni den Versuch machen, einen Wolf
lebend zu fangen und an den Zoo in der Stadt zu ver-
kaufen.
Ricuccio, der gleichzeitig mit Giovanni ins Dorf ge-
kommen ist, nimmt das Leben leichter; er ist beileibe
kein echter Wolfsjäger, wenn er sich auch als solcher
ausgibt und mächtig aufschneidet. Besonders hat es
ihm Bianca, die reiche Besitzerstochter, angetan: ihr
widmet er seine Zeit, unterläßt es jedoch nicht, noch
Teresa nebenbei den Hof zu machen.
Nach mancherlei Rückschlägen gelingt es Giovanni,
eine Wölfin zu fangen, aber er büßt sein Leben dabei ein.
Es scheint, daß Ricuccio dadurch ein anderer gewor-
den ist, ernster, verantwortungsbewußter. Er sorgt in
kameradschaftlicher Weise für Teresa und den kleinen
Pasqualino, gibt sich alle Mühe, ein echter Luparo zu
werden. Und als dann eines Tages ein Wolfsrudel das
Dorf überfällt und in die Ställe eindringt, zeigt er sich
als ganzer Mann; tapfer und unerschrocken steht er
den Dorfbewohnern bei, denen von keiner anderen
Seite Hilfe zuteil wird,
Monate sind ins Land gegangen, harte Wintermonate,
die doppelt, die dreifach zählen. So entdeckt Teresa
nach und nach, wenn auch mit innerem Widerstreben,
ihre Zuneigung zu Ricuccio. Sie weiß, daß er sich um
Bianca bemüht, und sie bestärkt ihn sogar in dieser
Liebe. Biancas Vater aber hält Ricuccios Ansinnen für
eine unverschämte Zumutung, fühlt sich in seiner Ehre
beleidigt: er der reiche Besitzer, will keinen armen
Schlucker zum Schwiegersohn.
So findet Ricuccio endgültig zu sich selbst, zu Teresa,
zu Pasqualino: ja, sie gehören wirklich zu den a n d e re n
zu den Kämpfenden und nicht zu den Satten. Hand in
Hand verlassen die drei das Abbruzzendorf Vischio
und gehen einem neuen Leben, Ihrem Leben,entgegen ...
p. r0.
gepflegtes Exemplar, an der Pfalz ganz leicht angerissen, altersgemäß gebräunt, 2-seitiges Faltblatt