- Umfang/Format: 100 Seiten : zahlreiche Illustrationen ; 27 cm
- Einbandart und Originalverkaufspreis: kartoniert 3-86104-015-8 kartoniert
- Sachgebiet: Bildende Kunst
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Dieses Buch eröffnet eine neue Reihe, deren Ziel es ist, die einzelnen Sammlungen des Lindenau-Museums anhand von ausgewählten Werken vorzustellen. Jeweils rund 50 der kostbarsten Vasen, Gemälde, Plastiken und Grafiken werden Einblick in den Bestand und in die Museumsgeschichte geben.
Die ersten Bände der Folge befassen sich mit den beiden Kollektionen, die Bernhard August von Lindenau (1779-1854) in der Mitte des 19. Jahrhunderts zusammengetragen hatte: 400
Antike keramische Gefäße des 7.-2. Jahrhunderls v. Chr. und 180 hitalienische Tafelbilder des 13.-16. Jahrhunderts. Letztere bil eine bedeulende Spezialsammlung, die in Europa nördlich Alpen ihresgleichen sucht. Sie stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, werden gegenwärtig zwei Publikationen vorbereitet — eine Blütenlese der schönsten Tafeln sowie eine ikonographische Erschließung, die in die Bildwelt der italienischen Malerei jener Jahrhunderle einführen soll. Gemälde und Plastiken des 17.-19. Jahrhunderts sowie Meisterwerke aus der Grafischen Sammlung werden folgen.
Für die vorliegende Publikation über die antike Keramik konnten wir Eberhard Paul gewinnen, Leiter des Archäologischen Institutes der Leipziger Universität. Nach den 1959-1960 durch Erwin Bielefeld veröffenllichten drei Altenburger Bänden des internationalen wissenschafllichen Standardwerkes „Corpus Vasorum Antiquorum" liegt nun wieder eine erste umfassendere Abhandlung über die Vasen des Lindenau-Museums mit einer Aktualisierung der bibliographischen Angaben sowie der Einbeziehung neuer Zuschreibungen vor.
Lindenau hatte die Vasen und die italienischen Tafeln in seinem 1848 eröffneten Pohlhofmuseum um Kopien und Gipsabgüsse
ergänzt — die Anordnung berücksichtigte historische und ästhetische Entwicklungszusammenhänge. Die zur Zeil durchgeführten Rekonslruktionsarbeiten am neuen Museumsgebäude bieten die Chance, die Präsentalion der Beslände zu überdenken. Es ist vorgesehen, die Vitrinen mit den Vasen in die Neuaufstellung der Abgußsammlung, die vornehmlich Stücke nach Meisterwerken der griechischen Antike und der italienischen Renaissance enthält, zugleich aber einen Abriß europäischer Kunstgeschichle darstellt, zu integrieren. Voraussetzung dafür ist, die einheitliche Wirkung des Ausstellungsraumes wiederherzustellen und die gegenwärtige Isolierung der Vasensammlung aufzuheben. Diese Annäherung an Lindenaus der Aufklärung verbundene übergreifende Sicht könnte den Besuchern die Intentionen des Stifters verdeutlichen.
Wir haben Eberhard Paul für seine Arbeit zu danken. Dank gilt auch Monika Reim, in deren Händen die Redaktion lag, Bernd Kuhnert und Christoph Sandig für die Farbaufnahmen und Theo Hesselbarth für die grafische Gestaltung des Bandes. Im Museum betreule Susanne Reim, die in restauralorischer Hinsicht für die Sammlung verantwortlich ist, das Vorhaben. Für den Druck schließlich gewährte das Land Thüringen einen großzügigen finanziellen Zuschuß, ohne den das Erscheinen dieser Publikation nicht möglich gewesen wäre. Auch dafür unseren herzlichen Dank.
Bleibt der Wunsch, daß diese Bücher dazu beitragen mögen, das ein wenig abseits der großen Kullurzentren gelegene Haus vielen Kunslliebhabern zu erschließen und den Besuchern den Zugang zu den Schätzen zu erleichtern.
Jutta Penndorf