- Umfang/Format: 214 Seiten : mit Abb., 1 Titelbild ; 8
- Anmerkungen: Status nach VGG: vergriffen
- Einbandart und Originalverkaufspreis: : DM-Ost 6.-
- Sachgebiet: Geschichte, Kulturgeschichte, Volkskunde ; 02a Religion, Theologie
VORWORT
Valentin Ernst Löscher wurde einst als eine „Lichtgestalt unserer evangelischen Kirche" gepriesen. Verdient er, von dessen Bedeutung nur die Kenner der Kirchengeschichte Genaueres wissen, einer breiteren Leserschaft, unserem allgemeinen Bewußtsein nähergebracht zu werden? Diese Frage soll hier durch ein Lebensbild beantwortet werden, das unter sorgsamer Ausschöpfung der Quellen mit einer dem Erzähler erlaubten Freiheit der Berichterstattung gezeichnet wurde. Natürlich durfte dabei der Hintergrund, vor dem sich das spannungsreiche Drama dieses Lebens abspielte, keiner stimmungsvollen Stilbühne gleichen. Löschers Gestalt und Wirken sind eingebettet in die politische und kulturelle Entwicklung der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Er war einer der führenden Vertreter der lutherischen Orthodoxie in der Auseinandersetzung mit dem Pietismus. Während dieser „Herzensfrömmigkeit" yerlangte und ein gefühlsmäßiges, rein innerliches Christentum vorlebte, glaubte Löscher sich berufen, Bekenntnis, Lehre und Sakramente zusammen mit den altehrwürdigen kirchlichen Formen zu erhalten, zu verteidigen und mit neuem Geiste zu durchdringen. Die in dem Kampfe zwischen dem Alten und Neuen wirksamen Mächte, aus deren Zusammenspiel schließlich auch unser gegenwärtiges evangelisches Bewußtsein erwuchs, müssen in unser Blickfeld gerückt werden, wenn die von Löscher verkörperte Rolle richtig eingeschätzt und er selbst als Mensch gerecht...
Verlag: Berlin : Evang. Verl.-Anst..