28 Seiten. Orig.Papier.,
Den Schweden Mikael Eriksson hatte es 1988 das erste Mal nach Berlin (Ost) verschlagen. Er war "einer der Ersten", "ein Schwede in Ost-
Berlin", und sagte selbstverständlich , als man im "Osten" noch
mit Ost-Mark kochte. Inzwischen stehen seine Zelte hier ("my home
is where my heart is") — die heimischen sind im Frühling dieses Jahres abgebrannt.
Eriksson gehört zu denen, die sich dem Fremden von innen her zu nähern suchen. Die Erobererpose ist ihm fremd. Ruhe, Neugier und verschwiegene Geschwätzigkeit eröffnen ihm Ein-Sichten ganz nebenbei. Der Wanderer mißt Erfahrungen nicht am Vergleich, sondern im Finden des Nahen im Fernen. Distanz ergibt sich selbstverständlich.
Die freundschaftliche Einbindung in Berlin läßt ihn wohl auch von den Reibungen zehren, die zwischen malerischer Tradition und gestischer Erneuerung wirksam werden. Eriksson ist weder einer von denen, die über Jahre mit den drei selben Chemikalien hantieren noch einer von denen, die von Labor zu Labor spazieren.
Konkrete Eindrücke oft biographischer Natur gehen den Bildern des Künstlers voraus. Malen ist Art des Denkens, Nachvollzug und geistiger Ordnungswillen. Die Kunstgeschichte gibt Archetypen vor, in denen Geschehnisse neu formuliert werden. Eriksson konzentriert sich in den Zyklen oft auf jeweils einen Gegenstand: ein Sujet, ein Meisterwerk der Kunstgeschichte o. ä., das dann eine Vielzahl von Variationen und Neufestschreibungen findet. So gilt es, sich durch Titel leiten zu lassen oder im imaginären Museum zu wandeln. Dann mag Entdeckerfreude gestillt werden.
"7 Marias" nimmt Bezug auf verschiedene Ivlariendarstellungen der Kunstgeschichte bzw. ihre Typologien. Eine katalanische Ikone gab den ersten Anstoß, Giotto gesellte sich als Pate dazu. Die thronende Würdenträgerin ist ebenso zu finden wie die Jungfrau vor der Geburt des Kindes wie die Maria auf der Flucht...Als schwarzumhüllte Engel kommen sie