TITELGESCHICHTE
Affäre Steiner bringt Koalition ins
Zwielicht 24
SPIEGEL-GESPRÄCH
Mit dem Kandidaten für den CDU-Vorsitz. Helmut Kohl, über die
künftige Politik der Union 36
KOMMENTAR
Rudolf Augstein: Von der Parität
zur Disparität 59
DEUTSCHLAND
Grundvertrag
Wehner will Uno-Beitritt der DDR
verhindern 21
Recht
Bundesverfassungsgerieht urteilt
zugunsten der Hochschullehrer 30
Interview mit dem Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz, Moritz
Thape, über das BVG-Urteil 31
China-Handel
Interview mit Krupp-Aufsichtsrat
Berthold Beitz 32
Liberale
Scheel versucht freidemokratische
Parteien Europas zu organisieren 49
Minister
Streit zwischen Dohnanyi und Ehmcke 49
DDR
Honnecker rügt Künstler 52
Gastarbeiter
Mitsprache für Ausländer 70
Abtreibung
Bonner Parlamentarier inspizierten Abort-Kliniken in London
und New York 83
Luftfahrt
Fluglotsen bummeln wieder 84
Presse
Der Mann, der „Konkret- sanieren will 86
WIRTSCHAFT
Löhne
Metaller fordern Inflationszuschlag 22
Umweltschutz
Behördenauflagen für Ruhrkonzerne 34
Zigaretten
Neue Kampagne
soll Peter Stuyvesant retten 54
Wirtschaftsprognose
3,5 Prozent Arbeitslose trotz hohen
Wachstums 70
Ferienparks
Neue Welle an der Ostsee 76
4
Grenzen für die Hochschulreform Seite 30
Seit die Hochschulreform begann, wogt der Streit, wieviel Mitbestimmung den Universitäten gut tut. Karlsruher Verfassungsrichter setzten jetzt die Grenzmarken: Die Hochschullehrer sollen wieder mehr zu sagen haben. Moritz Thape, Präsident der Kultusministerkonferenz, fürchtet „Streiks und Vorlesungsstörungen" radikaler Studenten.
SPIEGEL-Gespräch mit Helmut Kohl Seite 36
Der Kandidat hat erkannt, was der CDU fehlt: „Die Partei muß wissen, was ihr Vorsitzender denkt." Doch seine eigenen Gedanken mag er eine Woche vor seiner Wahl nicht enthüllen: In der Mitbestimmung darf die Union sich nicht
die Sackgasse falscher Antworten verrennen". Und wie er's mit der Kanzlerkandidatur hält, ist „offen".
„Langweiligstes Land der Welt" Seite 52
SED-Chef Honecker zieht die Leine, an der DDR-Künstler agieren durften, wieder straffer. In der SED waren Bedenken dagegen aufgekommen, daß DDR-Autoren ausgeflippte Typen auf die Bühne brachten und die Republik als „langweiligstes Land der Welt" bezeichneten.
AUSLAND
Papadopoulos setzte den König ab Seite 92
1 Zweimal verschoben griechische Marine-
Offiziere ihren geplanten Putsch gegen die Militärdiktatur. 23 der modernsten Kriegsschiffe hatten auslaufen sollen, um die Junta zu politischen Konzessionen zu zwingen. Doch der erste ernsthafte Plan, die Diktatur gewaltsam zu beseitigen, wurde verraten. Da der König in den Putsch eingeweiht war, rief Papadopoulos die Republik aus, versprach, sein Regime zu demokratisieren, und säuberte die aufsässige Marine: Nato-Südostpfeiler Griechenland ist nur noch bedingt abwehrbereit.
Wo bleibt Moskaus Geld für Tito? Seite 110
Die UdSSR versprach Tito einen Kredit von vier Milliarden Mark. Tito zahlte dafür mit politischen Konzessionen — er kappte West-Kontakte und feuerte West-Freunde. Doch die Rubel blieben aus. Die Zinsen stiegen auf 20 Prozent. Der Warenaustausch mit der UdSSR sinkt.
US-Soldaten an die Ölquellen Seite 113
Ihren größten militärischen Aufmarsch seit Vietnam haben die USA in Nahost begonnen. Sie schicken Waffen für Milliarden, neuerdings auch Soldaten. Senator Fulbright hält eine US-Intervention zum Schutz der Olquellen für nicht mehr undenkbar.
Konzerne
BP zieht sich aus Italien zurück 113
Affären
IOS-Vesco baut neues Schwindel-
paradies in Costa Rica 116
AUSLAND
Griechenland
Vom Marine-Putsch zur Republik 92
Interview mit Velos-Kapitän Pappas 96
USA
Die außenpolitischen Folgen
von Watergate 98
Israel
Henri Zoller über die Israelis
deutscher Herkunft 100
Jugoslawien
Schlechte Russenhilfe 110
Naher Osten
US-Intervention in Arabien 113
SERIE
Adolf Hitler:
„Aufriß über meine Person" 118
SPORT
Autorennen
Familienclan managt Weltmeister
Fittipaldi 137
KULTUR
Städtebau
Victor Gruens City-Modell 142
Zensur
Steinbuch kontra Gräfin Dönhoff 147
Literatur
Thomas Manns Briefe
an seinen Verleger 150
Medizin
Weltkongreß der Homöopathen 152
Fernsehen
Fritz Rumler über Gabriele Wohmann 154
Kunst
Pop auf Hamburgs Straßen 156
Rauschgift
Wende im Kampf gegen Heroinsucht 158
Tourismus
Neckermanns Ferienclub im Senegal 162
Ernährung
Was die Deutschen essen 164
KULTUR
Mehr Leben in die Stadt Seite 142
„Die Macht der Planungsbürokratie brechen- will US-Architekt Victor Gruen, damit die Städte gesunden können. Überholte Grundsätze der Stadtplanung — vor allem jene Getto-Ordnung, die Wohnungen, Arbeitsplätze und Erholungsstätten trennt — entvölkern die urbanen Kerngebiete und lassen sie am Verkehr ersticken. "Multifunktionelle Zentren", meint Gruen, können wieder Leben in die Citys bringen.
Heroin-Gefahr gebannt? Seite 158
..Der Waldbrand", notierten Beobachter von der amerikanischen Drogen-Szene, sei "eingedämmt": Zum erstenmal registrierten US-Behörden eine „dramatische Abnahme" des Heroin-Verbrauchs. Die mächtigsten Händlerringe sind zerschlagen; die sozialtherapeutischen Versuche, Junkies zu rehabilitieren, schlagen an. Weniger Vietnam-Veteranen, als befürchtet worden war, sind beim Fixen geblieben. "Heroin", so ein Experte, „ist out!"
WIRTSCHAFT
Streiks gegen Inflation Seite 22
„Es ist schlimm, die Stimmung ist explosiv", stellte der Stuttgarter Metallarbeiter-Chef Steinkühler fest. Bei Warnstreiks und Demonstrationen forderten Arbeitnehmer einen finanziellen Ausgleich für die anhaltenden Preissteigerungen, in Spitzengesprächen rangen Gewerkschafter mit Metall-Arbeitgebern um einen Inflationsbonus. Um spontane Streiklust zu dämpfen, gewähren viele Unternehmen ihren Lohnempfängern bereits außertarifliche Zulagen.
Umweltschützer greifen Hoesch an Seite 34
„ ...
Wegen unzulässigen Dreckauswurfs und Lärmbelästigung soll der Hoesch-Konzern nach einer Verfügung des Dortmunder Gewerbeaufsichtsamtes die Produktion seines Stahlwerks Phoenix in Dortmund-Hörde drosseln. Das Hoesch-Management erklärte jetzt, 2500 Arbeitsplätze seien in Gefahr.
Prognose 1985: Gebildet, aber arbeitslos Seite 70
In der Bundesrepublik von 1985 wird es nach Meinung der Prognos AG .beides geben: Mehr inländische Arbeitskräfte, die Arbeit suchen, und mehr Ausländer, die Arbeit haben". Prognose des Basler Wirtschaftsforschungsinstituts für die achtziger Jahre: Rund 3,5 Prozent Arbeitslose, aber über drei Millionen Gastarbeiter — vor allem Akademiker werden künftig immer häufiger stellungslos bleiben.