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Aretino, Pietro (Verfasser), Conrad, Heinrich (Übersetzer)

[Die Gespräche] Die Gespräche des göttlichen Pietro Aretino / übertr. von Heinrich Conrad

  • Ausgabe: 4. Auflage, 42. - 54. Tsd.
  • Umfang/Format: 458 Seiten ; 20 cm
  • Einbandart und Originalverkaufspreis: : M 22.00
  • Sachgebiet: Italienische, rumänische, rätoromanische Literatur ;Belletristik

Was hier auf gut vierhundert Seiten folgt, ist eine kräftige literarische Kost, ein Werk, das seit Jahrhunderten in den Giftschränken weniger Bibliotheken streng behütet lagerte und ansonsten nur in bibliophilen Ausgaben einem handverlesenen Publikum zugänglich war. Der dieses >verruchte< Buch geschrieben hat, war eine der. schillerndsten politischen und literarischen Persönlichkeiten, die das ausge- . hende Renaissancezeitalter hervorgebracht hat: der Dichter, Kritiker und Gelegenheitsdiplomat Pietro Aretino (1492-1556). Er, den die Zeitgenossen
divino den Göttlichen<, nannten und den die Großen der Zeit aus Angst vor seiner spitzen Feder umschmeichelten, hat mit seinen >Ragionamenti< ein Werk geschaffen, das die besten literarischen Traditionen der Antike in sexualibus fortgeführt hat. >Da sehen wir das Rom von 1530. Der römische Monsignor und Kavalier, der Bettler und der Wucherer, der Lakai, der Handwerker und der Zuführer — sie alle haben mit der Kurtisane Manna zu tun. Die große Völkerstraße scheint durch Nannas Haus zu führen. Nicht nur die Römer, auch die anderen italienischen Großstädter jener Zeit, Venezianer und Mai-
Länder, Sienesen und Florentiner, Genueser und Neapolitaner, bewegen sich um sie herum, und nicht bloß Italiener — auch Franzosen, Deutsche, Spanier. Nannas Haus ist der Mittelpunkt von Europa. Alle Wege führen nach Rom, und in Rom führt jeder Weg zur Unzucht.< Gerade dieser Aspekt ist bei der Beurteilung des Autors und seines Werkes immer übersehen worden,denn bei aller fröhlichen Drastik, bei aller Detailtreue, mit der in diesen dialogischen Erzählungen das Liebemachen in seinen Variationen dargestellt ist, wird doch eine handfeste Zeitkritik betrieben. Personen jeglichen Standes und jeglicher Nation, die da mit mehr oder weniger beweglichen Lenden, lachend und fluchend, weinend und grinsend, feilschend und renommierend durch die Betten marschieren, sie alle haben Aretinos Hohn und höllisches Gelächter einzustecken. Und daß dieses Gelächter Leser aller Zeiten immer wieder ansteckt, dafür sorgt ein Feuerwerk an erotischer Metaphorik, das da bunt durch das Buch flimmert und das von Heinrich Conrad kongenial in unsere an einschlägigem Vokabular so arme Sprache übersetzt worden ist.
 

Verlag: Leipzig : Insel-Verlag.

gutes Exemplar, altersgemäß gebräunt, Gesamtzustand gut

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Aretino, Pietro; Conrad, Heinrich