Fremdwörterbuch / [Bearb. durch e. Redaktionskollektiv d. Hauptred. Deutsche Sprache. Gesamtleitg: Horst Klien]

• Ausgabe: 76.-95. tausend
  
• Umfang/Format: XV, 719 Seiten ; gr. 8
• Anmerkungen: 1954
• Einbandart und Originalverkaufspreis: : 14.-

Vorwort
Die Forderung nach einem möglichst umfassenden Fremdwörterbuch hat seit je bestanden. Sie ist unabweisbar geworden, seit an der kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Arbeit in ständig wachsendem Maße junge und ältere Menschen lernend oder in verantwortlicher Stellung teilnehmen. Sie haben die alten Sprachen, aus denen die Mehrzahl der gebräuchlichen Fremdwörter stammt, nicht oder nicht so weit kennengelernt, daß sie über ihre Bedeutung, ihre Aussprache und ihre Beugung Bescheid wüßten oder sie wenigstens erschließen könnten. Zwar gibt es bereits einige Nachschlagebücher, in denen man sich über Fremdwörter unterrichten kann, wie die neubearbeitete Ausgabe von Liebknechts «Volksfremdwörterbuch», den «Duden» oder das *Lexikon A—Z in einem Band». Die beiden letztgenannten Bücher behandeln aber die Fremdwörter nur im Zusammenhang mit den sonstigen Aufgaben, die diese Bücher zu erfüllen haben, und das Liebknechtsche «Volksfremdwörterbuch» beschränkt Ach bewußt auf eine verhältnismäßig kleine Auswahl, wobei es aber deshalb von besonderer Wichtigkeit ist, weil es sein Hauptaugenmerk auf die Fremdwörter des politisch-gesellschaftswissenschaftlichen Gebietes richtet.
Keines der genannten Werke soll durch dieses Buch überflüssig gemacht oder ersetzt werden. Absicht der Herausgeber und des Verlages ist es vielmehr, mit dem Fremdwörterbuch die Unsicherheit überwinden zu helfen, die beim Gebrauch der Fremdwörter um so leichter eintritt, als bei der rasch voranschreitenden technischen und kulturellen Entwicklung einerseits und der immer engeren Berührung der nationalen Sprachkreise andererseits ständig neue Fremdwörter in unsere Sprache einströmen.
Es könnte reizen, sich zu den grundsätzlichen Fragen zu äußern, die mit diesem Einströmen fremden Wortgutes in unsere Muttersprache zusammenhängen ; wir müssen uns hier aber mit der Feststellung begnügen, daß man da, wo inhaltsgleiche deutsche Wörter zur Verfügung stehen, selbstverständlich auf Fremdwörter verzichten soll, daß aber eine Scheu vor Fremdwörtern nicht angebracht ist, wenn gleichbedeutende deutsche Wörter nicht vorhanden und ohne Vergewaltigung der deutschen Sprache auch nicht zu bilden sind.
Bei der Bearbeitung leiteten uns folgende Gesichtspunkte : Das allgemeine Fremdwort mußte seinen selbstverständlichen Platz haben. Das große Interesse, dem Wissenschaft und Forschung — Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften und Technik begegnen, verlangte aber auch eine starke Berücksichtigung des fremden Fachwortes, soweit es nicht einen zu engen Bereich hat. Alte Fremdwörter, die im kulturellen Erbe unserer Literatur oder als wissenschaftliche Fachausdrücke vorkommen, sollten
•    ebensowenig vergebens gesucht werden wie Neubildungen aus Politik und Technik. Wie bereits in der 12. Auflage (1941) unseres Dudens sollten auch in diesem Buch die Eigenheiten des österreichischen und des schweizerischen Sprachgebrauches berücksichtigt werden.
 

gutes Exemplar, Einband und Buchblock altersgemäß gebräunt, Gesamtzustand gut