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Lenz, Siegfried

So zärtlich war Suleyken : masurische Geschichten / Siegfried Lenz

  • Ausgabe: 1. Auflage
  • Umfang/Format: 139 Seiten ; 18 cm
  • Anmerkungen: Lizenzausg. d. Hoffmann-u.-Campe-Verlag, Hamburg. - Ausg. für d. DDR
  • Erscheinungsjahr: 1989
  • Gesamttitel: BB ; 633
  • Einbandart und Originalverkaufspreis: kartoniert : M 1.85
  • Sachgebiet: Belletristik

Kurzbeschreibung
"Diese Geschichten sind kleine Erkundungen der masurischen Seele und zwinkernde Liebeserklärungen an mein Land - eine Huldigung an die Leute von Masuren ..." (Siegfried Lenz)
Autorenporträt
Siegfried Lenz, am 17. März 1926 in Lyck (Ostpreußen) geboren, begann nach dem Krieg in Hamburg das Studium der Literaturgeschichte, Anglistik und Philosophie. Danach wurde er Redakteur. Seit dem Erscheinen seines ersten Romans "Es waren Habichte in der Luft" im Jahre 1951 zählt er zu den profiliertesten deutschen Autoren. Seit 1951 lebt Lenz als freier Schriftsteller in Hamburg.

Auszug
Hamilkar Schaß, mein Großvater, ein Herrchen von, sagen wir mal, einundsiebzig Jahren, hatte sich gerade das Lesen beigebracht, als die Sache losging. Die Sache: darunter ist zu verstehen ein Überfall des Generals Wawrila, der unter Sengen, Plündern und ähnlichen Dreibastigkeiten aus den Rokitno-Sümpfen aufbrach und nach Masuren, genauer nach Suleyken, seine Hand ausstreckte. Er war, hol's der Teufel, nah genug, man roch gewissermaßen schon den Fusel, den er und seine Soldaten getrunken hatten. Die Hähne von Suleyken liefen aufgeregt umher, die Ochsen scharrten an der Kette, die berühmten Suleyker Schafe drängten sich zusammen - hierhin oder dorthin: worauf das Auge fiel, unser Dorf zeigte mannigfaltige Unruhe und wimmelnde Aufregung - die Geschichte kennt ja dergleichen. Zu dieser Zeit, wie gesagt, hatte sich Hamilkar Schaß, mein Großvater, fast ohne fremde Hilfe die Kunst des Lesens beigebracht. Er las bereits geläufig dies und das. Dies: damit ist gemeint ein altes Exemplar des Masuren-Kalenders mit vielen Rezepten zum Weihnachtsfest; und das: darunter ist zu verstehen das Notizbuch eines Viehhändlers, das dieser vor Jahren in Suleyken verloren hatte. Hamilkar Schaß las es wieder und wieder, klatschte dabei in die Hände, stieß, während er immer neue Entdeckungen machte, sonderbare dumpfe Laute des Jubels aus, mit einem Wort: die tiefe Leidenschaft des Lesens hatte ihn erfaßt. Ja, Hamilkar Schaß war ihr derart verfallen, daß er sich in ungewohnter Weise vernachlässigte; er gehorchte nur mehr einem Gebieter, welchen er auf masurisch den »Zatangä Zitai« zu nennen pflegte, was soviel heißt ,wie Leseteufel oder, korrekter, Lesesatan

broschiert,. Verlag: Berlin ; Weimar : Aufbau-Verlag.

gutes Exemplar, ordentlich,

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