- Ausgabe: Originalausgabe
- Umfang/Format: 132 Seiten ; 18 cm
- Erscheinungsjahr: 1976
- Gesamttitel: dtv ; 1226
- Einbandart und Originalverkaufspreis: kartoniert : DM 3.80
- Sachgebiet: Schöne Literatur ; 04a Recht, Verwaltung
Das Buch
Wer einmal mit der Polizei zu tun hatte, wer als Angeklagter oder Zeuge vor die Schranken des Gerichts zitiert wurde, der weiß, wie schwer es ist, den Hergang eines Unfalls oder eines Delikts präzise und nötigenfalls im korrekten Amtsdeutsch zu beschreiben. Besonders der Missetäter, der mit schlechtem Gewissen vor dem Richter steht, wird — von ganz anderen Sorgen geplagt — nicht immer an sprachlich einwandfreie Formulierungen denken können: »Das Ölgemälde, das die Entführung einer Frau zeigt, ist kein Ölgemälde, da die Entführte durch Druck übertragen wurde und somit wertlos ist.« Manchmal geraten aber auch die Vertreter der Ermittlungs- und Anklagebehörden selbst aufs stilistische Glatteis: »Dem Angeklagten wird außer des begangenen Diebstahls noch zur Last gelegt, daß er unersetzliche Exponate der Museumssammlungen zerschlagen hat, wie die in der Vitrine ausgestellten Bilder, verglaste Gobelins, den linken Unterkiefer des Nachtwächters usw.» Und wenn der Verteidiger vor allem die Bescheidenheit seines Mandanten hervorheben will, so kann man Folgendes hören: »In der Schule machte er keine guten Fortschritte. Daraus ist zu ersehen, daß er schon damals nicht versuchte, sich andern gegenüber großzutun.« Eine Fülle solcher lustiger Stilblüten hat Justitia schlucken müssen. Boris Wittich hat sie jahrelang gesammelt, zu seinem und zu unserem Vergnügen.
gutes Exemplar, nur kleine Lesespuren, Buchblock altersgemäß gebräunt,