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Traven, B.: Ausgewählte Werke in Einzelausgaben||Teil: Der Marsch ins Reich der Caoba

  • Ausgabe: 4. Auflage
  • Umfang/Format: 387 Seiten
  • Anmerkungen: Status nach VGG: Prüfung ausstehend

Wir kennen Gerard Gale, den von allen verstoßenen, paß- und heimatlosen Proletarier aus dem „Totenschiff", der uns als „Wobbly" in den „Baumwollpflückern" wiederbegegnet, wir kennen Dobbs aus dem „Schatz der Sierra Madrc", der durch seine Umwelt in den Abgrund des Asozialen gestoßen wurde, wir kennen den geplagten indianischen Carretero Andreu Ugaldo aus dem „Karren" — sie alle sind Gezeichnete und Verdammte, Opfer einer menschenfeindlichen Gesellschaftsordnung. Ein noch härteres Schicksal erfährt der Chamula-Bursche Celso, den uns Traven im „Marsch ins Reich der Caoba" vorstellt. In zwei bitteren Jahren harter Arbeit erschuftete er sich das Geld für eine Heirat. Aber in wenigen Minuten gaunert es ihm ein weißer Ehrenmann ab. Celso muß noch einmal beginnen. Zwei weitere qualvolle Jahre verpflichtet er sich diesmal den Monterias, den Caoba-Holzfällereien. Wiederum bringt er die Heiratssumme zusammen. Aber die Ivlonteria gibt einen so guten Arbeiter nicht mehr her. Mit Gewalt und Betrug wird er aufs neue in den Kontrakt gepreßt. Verzweiflung und Erbitterung über dieses Leben bringen den Betrogenen gegen seine Peiniger auf. „Wenn ich doch nur allen diesen Coyoten den Machete durch den Kadaver jagen könnte." Von maßloser Wut erfüllt, tötet er zwei Aufseher und fällt einmal sogar seinen Leidensgefährten Andreu an. Doch stärker als alle Gefühle der Rache ist Celsos Bekenntnis zur Zusammengehörigkeit mit den anderen Perdidos, den Verlorenen, mit denen er den Marsch zu den Qualen der Monteria angetreten hat. Gemeinsam erleben sie die Kraft der
Solidarität, die ihrem Haß die Richtung weist und sie stärker macht als ihre Feinde.
Traven teilt diesen Haß, aber wie Celso und seine Gefährten hat er verworrene Vorstellungen von den Machtzusammenhängen auf der Welt. Obgleich er ihnen vorwirft, nur die äußeren Erscheinungsformen der gewaltsamen Unterdrükkung zu erkennen, ohne ihre gesellschaftliche Bezogenheit zu begreifen, sieht auch er selbst nur wenig tiefer. Staat und Macht — das sind auch für ihn nicht näher bestimmbare Gegebenheiten, denen im Namen des leidenden und getretenen Individuums sein Haß gilt. Wie Celso ist er manchmal so verbittert, daß er sogar seine Freunde für seine Feinde hält. Traven glaubt, mit ironischer Distanz über den Dingen zu stehen, und reagiert doch oft, blind vor Leidenschaft, wie seine eigenen Gestalten.
Allerdings bleiben diese Ausfälle nur Episoden. Als realistischer Betrachter und Erzähler findet Traven immer wieder den Weg zur Solidarität mit den leidenden und kämpfenden Proletariern. Das ist seine Stärke, und das ist der Grund, weshalb wir ihn als unseren Schriftsteller ansehen, als Schriftsteller, der anderen die Kraft vermittelt, aufzubegehren gegen das Unrecht, so stark es auch sein mag.
„Der Marsch ins Reich der Caoba" ist der dritte Band der Mahagoni-Serie, der sieh an die Romane „Der Karren" und „Regierung" anschließt. Mit drei weiteren Büchern beendete Traven seinen großen Zyklus vom Aufstand der mexikanischen Indios: „Die Troza", „Die Rebellion der Gehenkten" und „Ein General kommt aus dem Dschungel".
 

gebundene Ausgabe,. Verlag: Berlin : Verlag Volk u. Welt.

sehr gutes Exemplar, ordentlich, Exlibris auf dem Vorsatzblatt