Klappentext:
Die deutsche Frühromantik findet auf dem Gebiet der bildenden Kunst ihren reinsten Ausdruck im Werke Caspar David Friedrichs, dessen Geburtstag sich 1974 zum zweihundertsten Mal jährt. Dieser schon zu seinen Lebzeiten vergessene und nach langer Krankheit in Armut verstorbene Künstler hat die tiefstempfundenen Landschaften geschaffen, die die Malerei überhaupt kennt. Künstlerische Ehrlichkeit, Bescheidenheit und eine große Liebe zurNatur kennzeichnen schon seine meist in Sepiatechnik entstandenen Frühwerke. Pantheistische Verehrung des ewigen Waltens der Naturkräfte spricht aus seinem frühen Ölbild, dem »Kreuz im Gebirge«, das — von der Kritik heftig angegriffen —eine Revolution für das Altarbild bedeutete. Während der Befreiungskriege von der Napoleonischen Fremdherrschaft schuf der Künstler aus einer echten nationalen und freiheitlichen Gesinnung heraus Gemälde, deren patriotische Aussage von seinen Zeitgenossen verstanden wurde. Die Werke der folgenden Jahre, Motive aus seiner norddeutschen Heimat, vor allem der Insel Rügen, die Umgebung seiner Wahlheimat Dresden, das karge Riesengebirge und die böhmische Mittelgebirgslandschaft, offenbaren gleichsam die Seele des Künstlers selbst, der — das intensive Naturerlebnis voraussetzend —forderte: »Ein Bild muß nicht erfunden, sondern empfunden sein.«